Vibes Addiction
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Informationen
Allgemeine Angaben
Besetzung
Andrea Gualoo |
bass |
Matteo Bugnolo |
rumors |
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Paolo Biondi |
sax |
Paolo Quaglini |
drums |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Cranio
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4.59
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2. |
Sonicatomic
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3.48
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3. |
Kragle
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2.50
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4. |
Ampere Generation
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4.27
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5. |
Faith
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6.08
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6. |
Titania
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3.19
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7. |
Negroski Megahertz
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6.04
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8. |
Quasar
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3.59
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Gesamtlaufzeit | 35:34 |
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Rezensionen

Sonicatomic nennt sich ein italienisches Quartett aus Tortona. Die Musiker haben sich 2014 zusammengetan und bis zum Sommer 2017 mit „Vibes Addiction“ ihr erstes Album veröffentlicht, dessen Spieldauer sich nach der guten alten Vinyl-Schallplatte richtet.
Genau genommen wurde „Vibes Addiction“ zunächst im Oktober 2016 von der Band in Eigenregie als CD und Download veröffentlicht. Im Mai 2017 folgte dann eine Neuauflage als LP, CD und Download beim Karlsruher Label PsyKA Records.
Was mir an der Musik von Sonicatomic sofort auffällt, das ist die ungewöhnliche Stilkombination. Im Zentrum der Stücke steht für mich die tolle Bassarbeit von Andrea Gualco. Den vollen, nur manchmal durch die Effekt-Boxen verfremdeten Klang der elektrischen Bassgitarre, der sich wie ein roter Faden durch das Album zieht, finde ich sehr beeindruckend. Dabei schafft es der Bassgitarrist sowohl für solides Bass-Fundament zu sorgen, als auch zahlreiche funkig angehauchte, oder melodische Beiträge zu liefern.
Als Unterstützung für die gerade gelobte kreative Bassgitarre glaube ich stellenweise die treibenden Klänge einer elektrischen Gitarre zu vernehmen. Laut den Besetzungsangaben fühlt sich aber keiner bei Sonicatomic für eine sechssaitige Klampfe zuständig. Von daher könnte es eine zusätzliche Fuzz-Bass-Spur sein, was ich da zunächst für eine Gitarre gehalten habe.
Das zweite bestimmende Instrument ist bei Sonicatomic das Saxophon. Dieses steuert auf „Vibes Addiction“ unablässig Solos und Melodien bei. Aber nicht etwa spacig entrückt, wie einst bei den Ur-Spacerockern von Hawkwind, sondern hochmelodisch. Manchmal auch wie betont zugänglich wirkend.
In mehreren Stücken erklingt des Sängers sehr eigene Art von Sprechgesang, der sich in knapp gehaltenen Sprachfetzen erschöpft und mir manchmal wie eine spacig-punkige Rap- oder Hiphop-Gesangsvariante vorkommt. Hier und da finden sich auch ein wenig an Songstrukturen erinnernde Gesangsmelodien. „Kragle“ wird zur Abwechslung um ethnisch eingefärbten Gesang erweitert. In „Faith“ wird dieser Job von einer weiblichen Stimme erledigt, die auch in „Ampere Generation“ begleitend zu hören ist.
„Quasar“ deutet anfangs eine rockig-punkige Attitüde an, um anschließend mit regelmäßigen Rhythmus- und Tempowechseln zu überraschen.
Das Klangbild in Teilen von „Faith“ kann wohl als gutes Beispiel für die Originalität von Sonicatomic dienen. Zu der spacigen Kulisse, den geheimnisvollen elektronischen Geräuschen und der Rhythmussektion gibt es sporadisch den verfremdeten männlichen Sprechgesang, ethnischen weiblichen Gesang und die schmückenden Sax-Beiträge. Manchmal wird dieses Klangbild vom monströsen, mitunter elektrische Gitarren imitierenden Fuzz-Bass aufgemischt. (So lautet zumindest meine Interpretation solcher Klänge).
Es ist ein gutes Gefühl feststellen zu können, dass endlich mal jemand dem altehrwürdigen Spacerock neue Impulse verleiht. Möglicherweise kann man diese innovativen Spacerock-Beimischungen als Elemente von No Wave und Noise Rock charakterisieren. Insgesamt finde ich auf "Vibes Addiction" eine moderne und mir bisher in der Form nicht untergekommene Variante des psychedelischen Spacerock vor.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
17.6.2017 |
Letzte Änderung: |
17.6.2017 |
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