Reality
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
Columbia |
Durchschnittswertung: |
9.25/15 (4 Rezensionen) |
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Besetzung
David Bowie |
Gesang, Gitarre, Keyboards, Stylophon, Saxophon |
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Gastmusiker
Sterling Campbell |
Schlagzeug |
Gerry Leonard |
Gitarre |
Earl Slick |
Gitarre |
Mark Plati |
Bass, Gitarre |
Mike Garson |
Klavier |
Gail Ann Dorsey |
Gesang |
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Catherine Russell |
Gesang |
Matt Chamberlain |
Schlagzeug ("Bring Me The Disco King", "Fly") |
Carlos Alomar |
Gitarre ("Fly") |
Mario J. McNulty |
Percussion und Schlagzeug ("Fall Dog Bombs The Moon") |
David Torn |
Gitarre |
Tony Visconti |
Bass, Keyboards, Gesang |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
New Killer Star
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4:40
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2. |
Pablo Picasso
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4:06
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3. |
Never Get Old
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4:25
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4. |
The Loneliest Guy
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4:12
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5. |
Looking for Water
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3:28
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6. |
She'll Drive the Big Car
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4:35
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7. |
Days
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3:19
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8. |
Fall Dog Bombs the Moon
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4:04
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9. |
Try Some, Buy Some
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4:25
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10. |
Reality
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4:24
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11. |
Bring me the Disco King
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7:51
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12. |
Waterloo Sunset
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3:27
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Gesamtlaufzeit | 52:56 |
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Disc 2 |
1. |
Fly
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4:10
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2. |
Queen Of All Tarts
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2:53
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3. |
Rebel Rebel
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3:10
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Gesamtlaufzeit | 10:13 |
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Rezensionen

Und dennoch würde ich gerne mal wieder ein Experimentalalbum im Stil von "Outside" hören...
So beendete ich meine Rezension zu Bowies 2002er Album "Heathen". Nun, auch mit "Reality" ging dieser Wunsch nicht in Erfüllung. Bowie greift auch hier wieder tief in seine Vergangenheit zurück, bis hin zu den Glamrock-Zeiten der frühen 70er. Auf vielen Songs klingt er so bodenständig wie schon lange nicht mehr, "New Killer Star" oder der Titelsong lassen die Gitarren ordentlich krachen.
Aber "Reality" ist mehr als ein simples Rockalbum. Mit den schrägen Einsprengseln bei "Pablo Picasso", stärker elektronisch geprägten Songs wie "Looking For Water" und "She'll Drive The Big Car", der melancholischen Ballade "Days" oder dem entspannt-jazzigen "Bring Me The Disco King" (mit deutlichen Anklängen an "Aladdin Sane", besonders in der Klavierbegleitung) zeigt sich "Reality" stilistisch sehr vielfältig, und wenn auch alle Songs auf die ein oder andere Art Bowies Vergangenheit zitieren, klingt es doch nie verkrampft oder ideenlos.
Die limitierte Fassung von "Reality" enthält noch eine 10 Minuten lange Bonus-CD mit drei Songs, darunter eine Neuinterpretation des 1974 entstandenen "Rebel Rebel".
Auch wenn Bowie heute keine musikalischen Trends mehr setzt, zeigt er mit "Reality" wieder einmal, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Und vielleicht kommt ja doch noch mal ein Experimentalalbum mit Eno...?
Anspieltipp(s): |
New Killer Star, She'll Drive The Big Car, Days |
Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
10.7.2004 |
Letzte Änderung: |
10.7.2004 |
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Neben der ersten Limited-Ausgabe gibt/gab es auch eine sogenannte Tour-Edition, die neben dem Track "Waterloo sunset" von den KINKS auch eine komplette Live-DVD enthält.
Zur CD hat Jochen schon genug gesagt, Bowie macht einen Ausflug in alte Zeiten in modernerem Gewand. Es gibt krachende Gitarren neben modernen Loops, eingängige Refrains und manche gelungene Vertrackheit, ohne zu experimentell zu werden. Den KINKS-Klassiker rasselt die Band mit viel Spaß runter, ist aber nichts Neues. Ein schönes, unspektakuläres Alterswerk.
Die DVD enthält einen Auftritt Bowies in den Hammersmith Riversides Studios vom 8.9.2003 mit der damaligen Tourband. Bei diesem Konzert spielte er die komplette CD, und live kommen die Songs in meinen Ohren noch eine ganze Klasse besser. Reduziert auf zwei/drei Gitarren, Bass, Schlagzeug und Keyboards läßt es Bowie ordentlich krachen, die Stimmung erinnert stark an seine Konzerte Mitte der 70er Jahre - kein reiner Glamrock mehr, sondern eher Richtung Heroes/Lodger gehend.
Wer also noch diese Ausgabe sieht, sollte zugreifen, mir hat besonders die DVD viel Spaß gemacht. Der Sound ist in Dolby Digital 2.0
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
27.10.2004 |
Letzte Änderung: |
27.10.2004 |
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Am 08. Januar 2007 wurde David Bowie 60 Jahre alt. Schon eine Leistung angesichts des wenig gesunden Lebenswandels des "Rock-Chamäleons" über viele Jahre. Allerdings mußte sich Bowie 2004 einer Operation an den Herzkranzgefäßen (wegen Verengung und drohender Verstopfung) unterziehen und seitdem ist es deutlich ruhiger um ihn geworden. Vorher hat er aber mit "Reality" noch sein bisher letztes Studioalbum vorgelegt.
Ich will gar nicht groß wiederholen, was die Kollegen Jochen und Andreas schon festgestellt haben: Bowie präsentiert ein weiteres 'reifes' Alterswerk, in dem er die verschiedenen Phasen seiner über 30jährigen Karriere geschickt mixt und daraus wunderschöne, mitreißende Songs bastelt. Das diesmal auch wieder die Gitarren richtig bratzen dürfen und vieles einen rauhen, anarchischen Charme atmet ist nur noch ein Bonus oben drauf. Kracher wie "New Killer Star" oder das leicht angeschrägte "Pablo Picasso" (auch wenn's "nur" ein Cover ist) gehen gleich ins Ohr und bleiben da auch hartnäckig hängen. Wirkliche Überraschungen bietet das Album nicht, es sei denn, man stuft die schamlose Vitalität, die "Reality" ausstrahlt, und die ungewohnte Jazz-Ballade "Bring Me The Disco King" schon als solche ein.
Für Fans vielleicht ärgerlich, erschien dieses Album mal wieder in mehreren Versionen, mal als "Limited Edition" (die so "limited" ist, dass sie 2007 immer noch erhältlich ist), mal als "Tour Edition" (die auch noch erhältlich ist)... und der Fan braucht unvermeidlich beide. Die Bonustracks auf der zweiten CD der "Limited Edition" sind durchaus gelungen und die "Rebel Rebel"-Neuauflage macht Spaß. Noch mehr Spaß macht allerdings das brilliante Konzert auf der DVD zur "Tour Edition". Die Band spielt das komplette Album vor einem geladenen Publikum. Die Stimmung vor und auf der Bühne ist gut. David Bowie sieht für einen damals 57jährigen unverschämt gut aus und ist richtig gut drauf. Die Songs leben 'live' nochmal so richtig auf, tolles Livedokument!
"Reality" dürfte eines meiner Lieblings-Bowie-Alben werden. Und aufgepaßt: Beide Ausgaben des Albums sind für meist wenig Euronen z.B. bei Amazon Marketplace-Anbietern noch zu bekommen (Stand Februar 2007).
Anspieltipp(s): |
New Killer Star, Pablo Picasso, Bring Me The Disco King |
Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
21.2.2007 |
Letzte Änderung: |
21.2.2007 |
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Ohne seine sonst üblichen prominenten Studiogäste nahm Bowie dieses Album kurz nach den Attacken auf das WTC in New York auf. Vielleicht lag es an den damals schrecklichen Ereignissen oder an der gedrückten Stimmung der Bevölkerung, dass Bowie versuchte den negativen Gedanken mit einer relativ simplen und rockigen Scheibe entgegen zu wirken. Dass Experimente wie Ende der 90'er dabei auf der Strecke blieben ist bedauerlich.
Natürlich sind einzelne Songs für sich alleine stehend gelungen und hätten in früheren Zeiten Hitpotential gehabt wie das sehr nach dem Glamrock des alten Jahrtausends klingende NEW KILLER STAR, das direkte und rockige NEVER GET OLD oder das einfach nur mit einem stampfendem Rhythmus versehene LOOKING FOR WATER. Auch das bereits 1976 von den Modern Lovers veröffentlichte PABLO PICASSO ist interessant mit seinen hektischen Rhythmen.
Doch daneben stehen auch Songs die nicht zünden. Dazu gehört vor allem die Coverversion von George Harrison's TRY SOME, BUY SOME. Zu kitschig, zu banal. In die gleiche Kategorie gehört das sehr unspektakuläre SHE'LL DRIVE THE BIG CAR, sowie das misslungene Titelstück REALITY. Zu hart, zu krachig. DAYS ist völlig belanglos mit seiner simplen Melodie und der lange Schlusstrack BRING ME THE DISCO KING ist der misslungene Versuch etwas Jazz in das Album zu packen. Der Song steht leider komplett fremd neben seinen Brüdern.
Bowie musste sich kurz nach den Aufnahmen am Herzen operieren lassen. Diese Aufnahme blieb somit für 10 Jahre sein letztes Werk. Es war weit weniger inspirierend als einige Zeit vorher „Outside“. Dennoch wissen wir heute, dass er kreativ nicht am Ende war. Es sollten noch 2 weitere wesentlich bessere Alben kurz vor seinem Tod 2016 folgen.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
12.2.2017 |
Letzte Änderung: |
12.2.2017 |
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Alle weiteren besprochenen Veröffentlichungen von David Bowie
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