Samurai
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
Philips |
Durchschnittswertung: |
10/15 (1 Rezension) |
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Besetzung
Miki Curtis |
Vocals, Flute |
Joe Dunnet |
Guitar |
Tetsuo Yamauchi |
Bass |
Yuji Harada |
Drums, Percussion |
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John Redfern |
Organ |
Hiro Izumi |
Guitar, Koto |
Mike Walker |
Vocals, Piano |
Graham Smith |
Harmonica |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Grean tea
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5:37
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2. |
Eagle´s eye
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5:50
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3. |
Boy with a gun
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5:07
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4. |
18th century
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1:02
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5. |
Four seasons
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9:52
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6. |
Mandalay
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6:22
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7. |
Daffy Drake
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2:50
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Gesamtlaufzeit | 36:40 |
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Rezensionen

Die Informationen, die man im weltweiten Netz zur japanisch-britischen Formation Samurai findet, sind mitunter (zumindest in Bezug auf die LP-Veröffentlichungen) etwas widersprüchlich. Die Band wurde aber, das scheint ziemlich sicher, Mitte der 60er Jahre von Miki Curtis, Sohn britisch-japanischer Eltern, in Japan gegründet. Zuerst nannte sich die Gruppe Miki Curtis & the Samurais (wobei Miki mitunter auch als Mickey, Mikey oder Micky firmierte), die im Land der aufgehenden Sonne verschiedenen Singlehits hatten. Ende des Jahrzehnts zog es die Band, die sich nun nur noch Samurai nannte, nach Europa.
Auf dem alten Kontinent hat die Formation, ergänzt um verschiedene britische Musiker (von denen auch nicht so klar ist, ob es sich um echte Bandmitglieder oder Gastmusiker gehandelt hat), einiges an Material aufgenommen. Wie und wann dasselbe genau veröffentlicht wurde, ist allerdings etwas schleierhaft. So soll die Gruppe in England, Deutschland und in Italien Alben veröffentlicht haben. Das Debüt soll 1969 in England erschienen sein und zwar als Doppelalbum (das in Deutschland als "Miki Curtis & Samurai" veröffentlicht worden sein soll). Ein zweites Album soll 1970 in England unter dem Titel "Green Tea" erschienen sein. In Japan wurden offenbar zwei LPs veröffentlicht: "Samurai" (1970) und "Kappa" (1971). Bei "Green Tea" soll es sich um die britische Version des ersten Japan-Albums handeln. Julian Cope behauptet in seinem Japrocksampler allerdings, dass es sich bei "Green Tea" um eine Zusammenstellung von Stücken der beiden japanischen LPs handelte. Von dem Doppelalbum erwähnt er nichts.
Wie auch immer, "Samurai" und "Kappa" gibt es auf CD, veröffentlicht von Universal Japan im Rahmen der "Naked-Line"-Serie (vorher gab es schon CD-Reissues auf dem P-Vine-Label). Die umfangreiche Bandhistorie im Beiheft ist leider in mir unleserlichen Schriftzeichen verfasst, so dass sich obige Ungereimtheiten nicht klären lassen. Auf dem 1970 erschienenen "Samurai" hat die Band um den singenden und flötenden Miki Curtis eine lockeren, mitunter härter rockenden, meist aber exotisch-jazzig aus den Boxen purzelnden Protoprog im Angebot, der sich vor den zeitgleichen Hervorbringungen rein britischer Kollegen nicht zu verstecken brauchte. Bluesige E-Gitarrenlinien, mehrstimmiges, jazziges Gezupfe, dezente Orgelflächen, ein locker dahin tänzelnder Bass und das nicht weniger muntere Schlagzeug bestimmen das Geschehen. Dazu kommen der angenehme Gesang Curtis' und seine nicht seltenen, durchaus virtuosen Einlagen an der Flöte.
"Samurai" bietet eine gelungene Mischung aus recht zeittypischem Blues-Hardrock mit sattem Georgel und deutlich angejazzten, spätpsychedelischen Protoprognummern mit 60er-Jahre-Flair, die durch die elegische Flöte, "asiatisch" gezupfte Akustikgitarren und eine verstärkte Koto eine sehr exotische, fernöstlich-verträumte Atmosphäre bekommen (man höre z.B. "Boy with a gun"). Ab und zu, im langen "Four Seasons" (kein Bezug zu Vivaldi) z.B., wo Bass und Schlagzeug für einige Zeit hallend durcheinander stolpern, gibt es auch ein paar freiformatigere, fast schräge Stellen.
"Samurai", nicht zu verwechseln mit der etwas später tätigen Band um Dave Lawson, ist ein schönes Album mit japanisch-britischem Protoprog, welches man wohl zu den Pionierscheiben des japanischen Progs zählen muss. Der Samurai-Bassist Tetsu Yamauchi spielte später übrigens mit Free (auf deren letzten Album "Heartbreaker") und den Faces. Nett!
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
13.8.2010 |
Letzte Änderung: |
2.7.2015 |
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