Aries Double Reign

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Tracklist

Rezensionen

Von: Thomas Kohlruß

Schön, schöner, Aries? nach fünf Jahren wendet sich Fabio Zuffanti mal wieder diesem Projekt zu, welches er selbst mit den Stichworten dark, folk, prog, gothic beschreibt (was man durchaus nachvollziehen kann). Allzuviel Wohlklang kann mich trotz einer Vorliebe für große Melodien schon mal in die Flucht schlagen, aber "Double Reign" lässt einem dazu keine Chance, sondern nimmt einen mit seinem Charme sofort gefangen.

Im Kern sind Aries das Duo Zuffanti, der die Stücke bis auf eines komponiert hat und einiges vom Instrumentarium eingespielt hat, und Sängerin Simona Angioloni, die mit ihrer Stimme zwischen Sophya Baccini, Kate Bush und Heather Findlay dem Album ganz klar ihren Stempel aufdrückt. Unterstützt werden die Beiden von allerlei Musikern aus dem Umfeld von Zuffantis diversen Projekten, was natürlich für Qualität birgt, und einem kompletten Streich-Quartett, welches für die besonderen Moment zuständig ist. Die Streich-Arrangements wurden im übrigen komplett von Gastmusiker Luca Scherani komponiert, wie auch der Titel "A Dream Within A Dream", der sogar komplett ohne das Aries-Duo auskommt.

Musikalisch gibt es bewährten Zuffanti in der Ausgabe besonders wertvoll. Fabio Zuffanti entwirft große, melancholische, nicht unbedingt düstere, aber irgendwie morgendunstige, verhangene Melodiebögen, die vom punktgenauen Zusammenspiel aller Beteiligten sanft in die Ohren der Hören transportiert werden. Die Gitarre spielt nur eine Randrolle, vielmehr beherrschen organische Tastenklänge, Zuffantis warmes, melodisches Bassspiel und allerlei Streicherklänge von eleganten Violinen-Parts bis hin zu kompletten Streichquartetten (in klassischer Besetzung und Klang) den Sound von "Double Reign". Sanfte Loops, Samples und allerlei Elektronik, die Zuffanti geschickt untermischt, geben dem Album einen sympathischen modernen Anstrich ohne die Atmosphäre zu vernichten. Überraschen mag hier vielleicht "Falling Down", welches sich am weitesten in moderne Gefilde vorwagt und so was wie Trip Hop-Jazz-Folk darstellt. So bietet "Double Reign" eine ganz eigenwillige Mischung aus Historie und Moderne, die man so selten bis gar nicht gehört hat. Auch wenn die Kompositionen letztlich nur moderat vertrackt daherkommen, bieten sich den Ohren genügend Widerhaken, an denen sie sich festhalten können.

Gegenüber seinem Vorgänger stellt "Double Reign" einen Quantensprung in Arrangementgüte, Melodieverliebheit ohne zu langweilen und Zusammenspiel der Musiker dar. Wirklich ohne wenn und aber schöne Musik, die verzaubert und nicht einfach vorbeiplätschert. Wunderschön... äh, das sagte ich ja schon.

Anspieltipp(s): Deep Inside, Space, Flow Vergleichbar mit:	Veröffentlicht am: 20.12.2010 Letzte Änderung: 18.3.2014
Wertung: 12/15

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