Ghost lily cascade
|
|
Informationen
Allgemeine Angaben
|
Label: |
Discus Music |
Durchschnittswertung: |
12/15 (1 Rezension) |
|
Besetzung
Martin Archer |
Synthesizers, Electronics, Sax, Violin |
|
|
Gastmusiker
Charlie Collins |
Sampling, Flute, Programming |
Michael W. Evans |
Percussion |
John Jasnoch |
Guitars, Radio |
Brian Parsons |
Vibraphone |
Angie Rosenfeld |
Cello |
|
Simon H. Fell |
Bass |
Max Wall |
Bass |
Mad Dog Jones |
Trumpet |
Chris Bywater |
Synthesizers, Electronics, Feedback Manipulation |
|
Tracklist
Disc 1 |
1. |
Acceleration ring
|
6:02
|
2. |
Field system, tumulus, eyes with stone
|
4:30
|
3. |
Fax Agnes Sorel
|
10:46
|
4. |
Random axis
|
6:02
|
5. |
Cold dark deep forever
|
2:09
|
6. |
I'm not made of moonbeams but I'm standing in the orchard
|
9:22
|
7. |
Telecottage
|
8:16
|
8. |
How did that story end?
|
6:20
|
9. |
I'll meet you at the centre of the sound
|
7:22
|
10. |
Ghost lily cascade
|
13:33
|
Gesamtlaufzeit | 74:22 |
|
|
Rezensionen

Das Jahr 1993 sollte Martin Archers musikalische Ausrichtung entscheidend verändern. Der Produzent und Freund Charlie Collins animierte den gerade kompositorisch etwas auf der Stelle tretenden Archer dazu, sich einen Synthesizer und eines Sequenzer zuzulegen. Archer entdeckte schnell das kreative Potential dieser Klangerzeuger, die es ihn ermöglichten neue Soundwelten zu betreten und auch Abläufe der elektronischen Rockmusik aufzugreifen. Aus dem free-jazzig frei-improvisierenden Saxophonisten wurde innerhalb weniger Monate ein (Zitat) Soundsmith.
Erstes Zeugnis dieser Entwicklung war Archers zweites Soloalbum "Ghost lily cascade", welches 1995 als vierte CD auf dem Discus Label erschien. Archer betätigt sich hier in der Tat als Klangschmied und definiert die Strukturen, die auch auf seinen weiteren Alben fortan zu finden sein werden. Elektronische Sounds, Synthesizertöne, verfremdete und bearbeitete Instrumentalklänge werden mit den mehr oder weniger unveränderten Hervorbringungen von weiteren, teils von Gastmusikern bedienten Instrumenten vermengt und es entstehen dichte, elektro-akustische Klangbilder, die mal rhythmisch gefügt voranschreiten, mal schwebend dahin gleiten.
Im Vergleich zu späteren Werken Archers ist "Ghost lily cascade" etwas elektronischer ausgefallen und weist kaum jazzig-retro-canterbureske Verunreinigungen auf. Archer greift auch nur selten zum Saxophon. Damit steht die Scheibe den Klängen von Transient v Resident, Archers Duo-Elektronik-Projekt mit Chris Bywater (mit dem zusammen auch das abschließende Titelstück eingespielt wurde) näher als seinen späteren Scheiben. Offenbar war Archer von den elektronischen Klangmöglichkeiten erst einmal so fasziniert, dass er seine jazzigen Wurzeln weitestgehend (nicht ganz - man höre "I'll meet you at the centre of the sound") vernachlässigt hat. Auf späteren Alben dürfen diese dann aber wieder sprießen, was dann auch den Reiz von Archers Musik im neuen Jahrtausend ausmacht.
Das freiformatig-wirre Akustik-Elektronik-Gemenge auf "Ghost lily cascade" hat aber auch einen großen Reiz, besticht bisweilen durch beeindruckend intensive Klänge (in "Telecottage" z.B., das ätherische Gesänge, allerlei Elektronikblubbern und hektische Perkussion miteinander verbindet, und im Titelstück) und bietet alles in allem sehr erfrischende, ausgesprochen originelle, sehr farbige und kreative Tonkonstrukte, die Freunde von experimenteller Elektronik und krautig-schrägen Avantgardeklanggebilden nicht verpassen sollten!
Anspieltipp(s): |
|
Vergleichbar mit: |
|
|
Veröffentlicht am: |
14.7.2013 |
Letzte Änderung: |
15.7.2013 |
|
|
Zum Seitenanfang
Alle weiteren besprochenen Veröffentlichungen von Martin Archer
Zum Seitenanfang
|