Stupid Dream
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
KScope/Snapper |
Durchschnittswertung: |
11.25/15 (4 Rezensionen) |
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Besetzung
Steven Wilson |
Vocals, Guitar |
Colin Edwin |
Bass |
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Richard Barbieri |
Keyboards |
Chris Maitland |
Drums |
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Gastmusiker
Theo Travis |
flute, saxophone |
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East of England Orchestra |
strings |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Even Less
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7:11
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2. |
Piano Lessons
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4:21
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3. |
Stupid Dream
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0:28
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4. |
Pure Narcotic
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5:02
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5. |
Slave Called Shiver
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4:41
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6. |
Don't Hate Me
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8:30
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7. |
This is No Rehearsal
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3:27
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8. |
Baby Dream in Cellophane
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3:15
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9. |
Stranger by the Minute
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4:31
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10. |
A Smart Kid
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5:22
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11. |
Tinto Brass
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6:17
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12. |
Stop Swimming
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6:53
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Gesamtlaufzeit | 59:58 |
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Disc 2 |
1. |
Das komplette Album im DTS 5.1-Surround-Mix / 24-bit stereo
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2. |
Ambulance Chasing
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6:41
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3. |
Even Less (full length version)
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14:07
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4. |
Video: Piano Lessons
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5. |
Photo Gallery
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6. |
Lyrics
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7. |
Links
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8. |
Credits
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Rezensionen

Schon das geile Slide-Riff des Openers "Even Less", des neuen Porcupine Tree-Albums, hat mich überrascht, hatte ich doch noch nie etwas von ihnen gehört, aber man hatte mir die Band doch eher als eine der ruhigeren Sorte geschildert. Naja, in der Strophe wurde es dann ja auch ruhiger. Klasse Song!
Was mir an dem Album sofort gut gefiel, ist die Atmosphäre, die es verbreitet! Manchmal fühlt man sich, bei den Gitarren und sphärischen Keyboardsounds, an Pink Floyd erinnert, aber die Musik besitzt eine Eigenständigkeit, die irgendwie magisch anzieht. So kommt der zweite Song "Piano Lessons" mit einem Britpop(!) mäßigen Feeling daher, wieder durchmischt mit sphärischen Details. Bei "Salve Called Shiver" zeigt man sich experimentierfreudig mit coolem Bass und allerlei verschiedenen Sounds. "Don´t Hate Me" ist eine schöne Ballade mit experimentieller Strophe und einem tollem Chorus und supercoolen Soli von Flöte und Saxophon! Bei "This is no Rehearsal" findet man interessante Wechsel zwischen ruhigeren Teilen und treibenden Double-Time-Stücken. Außerdem ein cooles Wah-Solo! Mehrstimmiger Gesang, sphärische Keyboards und Akustik-Gitarren sind die Haupt-Merkmale von "Baby Dream In Cellophan". Was mir sehr gut gefallen hat, war der leicht verfremdete Lead-Gesang in den Strophen. Toll! "Stranger By The Minute" und "A Smart Kid" sind zum einen ein eher poppiger Mid-temp-Song mit coolem Satzgesang und zum anderen eine sehr symphonisch daherkommende Ballade mit Keyboardstreichern etc. Das Instrumentalstück "Tinto Brass" (meines Wissens nach ein italienischer Regisseur, der eine Vorliebe für Speckfilmchen hat!) ist einer der Höhepunkte des Albums! Hier wird wirklich noch einmal die ganze Palette, vom ruhigen Sphärenpart, über schweinecoole Flötensoli bis zu härteren, gitarrendominierten Passagen, alles abgezogen! Man fühlt sich manchmal wirklich an King Crimson erinnert! Sehr experimentiell, sehr geil! Der letzte Song "Stop Swimming" schließt das Album auf eine sehr ruhige Weise ab: eine ruhige Ballade mit tollem Schlagzeug und Begleitung, die dem Gesang sehr viel Platz läßt!
Insgesamt ein atmosphärisch sehr dichtes Album mit einem gewissen Pop-Touch.
Anspieltipp(s): |
Even Less, Tinto Brass |
Vergleichbar mit: |
The Gathering (How to Measure a Planet) |
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Veröffentlicht am: |
13.6.2002 |
Letzte Änderung: |
16.6.2002 |
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Da meine Kopie von "Fear Of A Blank Planet", dem neuesten Oeuvre (2007) der Mannen um Steven Wilson, erst noch auf dem Weg zu mir ist, beschäftige ich mit derweil mit der Neuauflage des 1999er Albums "Stupid Dream". Mit "Stupid Dream" hatte ich Porcupine Tree seinerzeit kennengelernt, allerdings war das schon zu Zeiten von "Lightbulb Sun", da ich beiden Alben gleichzeitig unter sanftem Druck einer gewissen Musikzeitschrift (die, die auch Mostly Autumn ziemlich gehypt hatte) erworben hatte. Zwischenzeitlich war "Stupid Dream", wie auch der Nachfolger "Lightbulb Sun", vergriffen und erzielte Höchstpreise bei eBay. 2006 hatten Steven Wilson und Lava Records ein Einsehen und "Stupid Dream" wurde mit neuem Stereo-Mix sowie einer Bonus-DVD-Audio wiederveröffentlicht.
Wenn ich diese Rezi im Jahr 2000, sozusagen nach dem 'Erstkontakt', geschrieben hätte, wäre ich sicherlich übervoll des Lobes und der Begeisterung gewesen und hätte ohne Zweifel eine hohe zweistellige Punktewertung gezogen. Nun, ein paar Jahre später und mit der Kenntnis fast aller anderen Alben der Band, fällt mein Urteil etwas nüchterner aus.
"Stupid Dream" bietet mit dem Opener "Even Less" und dessen charakteristischem Riff einen Allzeit-Klassiker der Band. Dazu kommen noch das geniale Instrumental Tinto Brass, bei dem richtig die Post abgeht und Gastmusiker Theo Travis kuriose Flötenparts beisteuert, sowie das brit-poppige Mid-Tempo-Stück "Piano Lessons" und das verzweifelte "Don't Hate Me". Melodien, Arrangements und Songs für die musikalische Ewigkeit, wunderschön und zeitlos.
Neben diesen Höhepunkten bietet das Album aber auch allerlei Leerlauf und "Nettes". Klar, die Melodien von "Pure Narcotic" oder "Slave Called Shiver" können auch heute noch verzaubern, aber die Lieder sind doch letztlich ziemlich leichtgewichtig und schon eher Pop, denn prognah. Das gleiche gilt eigentlich für den ganzen Rest von "This is no rehearsal" bis "Stop Swimming", schön, nett, aber letztlich nicht wirklich durchschlagend. Wenn da nicht gelegentliche Gimmicks von Gitarre und Bass sowie die wirklich außergewöhnlichen Keyboard- und Synthesizerklänge von Richard Barbieri wären, dann hätten sich Porcupine Tree mit diesem Album wahrscheinlich aus dem Fokus der Proggies verabschiedet.
Die 2006er Neuauflage braucht wahrscheinlich nur, wer die ursprüngliche Ausgabe verpaßt hat. Der Klang des neuen Stereo-Mixes ist zwar geringfügig besser, aber das rechtfertigt einen erneuten Kauf sicherlich nicht. Der Klang ist etwas höhenlastiger und transparenter. Meinem Eindruck nach hört man einige Details und vor allem die Beiträge von Theo Travis an Saxofon und Flöte etwas besser. Auch die Bonus-DVD-A ist nur ein Argument, wenn man eine Surround-Anlage sein eigen nennt. Allerdings ist das Songmaterial von "Stupid Dream" aufgrund seiner relativen Geradlinigkeit denkbar ungeeignet für einen 5.1-Mix, so dass hier nicht viel besonderes dabei herausspringt. Am ehesten gewinnen "Even Less" und "Tinto Brass" ein paar neue Facetten. Die lange Version von "Even Less" mit schöner ausgedehnter Percussion- und Gitarrenarbeit im zweiten Teil sowie das spacige Instrumental "Ambulance Chasing" liegen ausschließlich im Surround-Format vor und bleiben reinen Stereo-Nutzern dadurch verborgen (Beides wurde aber auch schon auf "Recordings" (2002) veröffentlicht). Das Video zu "Piano Lessons" ist nett, die Bilder auch.
Ach ja: Die Neuauflage hat ein anderes Cover, wenn auch im gleichen Stil gehalten, und ein anderes Booklet, in dem die Texte sogar lesbar sind (Wer das Original hat, dürfte wissen, auf was hier angespielt wird).
Anspieltipp(s): |
Even Less, Tinto Brass |
Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
15.4.2007 |
Letzte Änderung: |
15.4.2007 |
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Wir schreiben das Jahr 2012. Vor 13 Jahren erschien ein Album welches mein musikalisches Leben veränderte. In den 13 Jahren ist viel passiert und nicht alles was ich damals toll fand verleitet mich heute noch zu Luftsprüngen. Aber "Stupid Dream" blieb und hat sich nach all der Zeit nicht abgenutzt sondern hat an Gewicht zugelegt.
Als ich vor 13 Jahren meinen Freunden noch von dem Album vorschwärmte, hieß es "Porcupine wer?" Heute heißt es, "ach die. Die waren auch schon besser." Naja die Zeiten und die Geschmäcker ändern sich. Zum Glück.
Wenn ich Porcupine Tree heute höre, fällt es mir schwer "Stupid Dream" auszublenden. Der Band eine Weiterentwicklung zuzugestehen. Viele verehren und vergöttern das Gesamtkunstwerk Porcupine Tree, andere die psychedelische Frühphase oder die hart rockende aktuelle Phase, bei mir ist es nur dies eine Album wo sich all das überschneidet und bündelt was mich tief berührt. Danach bewegte sich die Band wieder weiter, schrieb immer noch berührende Songs ("Lazarus", "Shesmovedon", "Normal", "Trains") aber im Ganzen hat mich kein Album der Band mehr so gepackt wie "Stupid Dream". Atmosphäre, Melodik, Weite und Tiefe trafen damals so dermaßen ins Schwarze, dass es beinahe schon unheimlich war. Einzig "Tinto Brass" fand ich immer etwas aus dem atmosphärischen Rahmen fallend, aber vielleicht ist dies auch die Kante an der ich mich gerne stoße, um das Album nicht als (zu) "glatt" zu empfinden. Genug der Worte, denn jeder findet bestimmt andere. Für mich ist "Stupid Dream" Porcupine Trees "Meisterstück". Auf die nächsten 13 Jahre!
Anspieltipp(s): |
Even Less, Don't Hate Me, Stop Swimming |
Vergleichbar mit: |
mit (zu) vielen Alben und Bands die danach kamen, Blackfield |
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Veröffentlicht am: |
22.11.2012 |
Letzte Änderung: |
23.11.2012 |
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Mir geht es einerseits ähnlich wie Kollege Kohlruss: im Vergleich zu anderen Alben finde ich "Stupid Dream" eher gewöhnlich. Andererseits hätte ich diesem Album im Gegensatz zu Thomas, wäre es mein erster Kontakt mit Porcupine Tree gewesen, keine höhere Note zuteil werden lassen, als ich es jetzt tue. Selbst wenn ich die Band mit diesem Material live gesehen hätte (denn live sind Wilson und Konsorten eine Wucht und haben mich beim ersten Kontakt begeistert), hätte sich da wohl nicht viel dran geändert. Dafür ist das Songmaterial über weite Strecken zu eintönig, zu vorhersehbar, zu abwechslungsarm, sowohl innerhalb einer Komposition, als auch über das ganze Album betrachtet.
Mit "Even Less" hat die Scheibe gleich zu Anfang ihren ersten Höhepunkt, danach kommt viel Laues und Dünnes, ein zwei Ideen werden in die Länge und die Breite gewalzt, die Stücke leben nicht von kompositorischer Vielseitigkeit und Tiefe, sondern von gelungener Bedienung der Instrumente (Basslinien, Saxophonsolo, Keyboardeffekte), vom Sound, von der Produktion. Das wirkt mitunter beeindruckend und erklärt irgendwie auch, warum Porcupine Tree und Wilson live so stark rüberkommen. Das Album plätschert dann bis zum zweiten Höhepunkt "Tinto Brass", bei dem endlich mal die Post abgeht, so vor sich hin. Exemplarisch möchte ich hier "Stranger by the Minute" erwähnen, das als Blaupause für genau die Art von Musik dienen könnte, die ich richtig langweilig finde. Es könnte hier aber auch "The Smart Kid" oder "Stop Swimming" stehen.
Alles in Allem ein über weite Strecken recht harmloses, uniformes Album. Wenig Gehalt, viel Schein.
Anspieltipp(s): |
Tinto Brass |
Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
11.5.2013 |
Letzte Änderung: |
11.5.2013 |
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Alle weiteren besprochenen Veröffentlichungen von Porcupine Tree
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