Mirage - A Portrayal of Figures
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Informationen
Allgemeine Angaben
Besetzung
Martin Schnella |
guitar, bass, mandoline, lute, keyboards, shaker, tambourine, vocals, backing vocals |
Marek Arnold |
keyboards, saxophone, recorder, piano, clarinet |
Kiri Geile |
vocals, backing vocals |
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Niklas Kahl |
drums |
Lars Lehmann |
bass |
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Gastmusiker
Jimmy Keegan |
drums |
Dave Meros |
bass |
Jens Kommick |
cello, violin, uilleann pipes, tin whistles |
Tobias Reiss |
piano |
Gary Wehrkamp |
guitar, backing vocals, synth solo |
Michael Lowin |
vocals |
Maggy Luyten |
vocals |
Anne Trautmann |
vocals |
Melanie Mau |
vocals |
Lars Begerow |
vocals |
Johan Hallgren |
vocals |
Anja Hampe |
vocals, backing vocals |
Oliver Schönborn |
vocals |
Brendt Allmann |
backing vocals, guitar |
Rolf Wagels |
bodhran |
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Hauke Daniel Nies |
bongos, marching drums |
Ted Leonard |
vocals |
Eric Brenton |
fiddle, viola, violin, string arrangement |
Nathan Brenton |
cello, string arrangement |
Diego Tejeida |
synth solo |
Simon Moskon |
vocals |
Stephan Wegner |
guitar |
Ole Rausch |
guitar |
Max Dietzmann |
drums |
Gerno Drnek |
orchestra arrangements |
Brian Ashland |
backing vocals |
Arjen Anthony Lucassen |
guitar solo |
Leo Margarit |
drums |
Kristoffer Gildenlöw |
bass |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Mirage - A Portrayal Of Figures - Part I
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16:15
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2. |
Aim L45
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7:05
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3. |
Burning Sky
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6:23
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4. |
Journey To The Afterlife
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12:04
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5. |
Alcatraz
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4:04
|
6. |
Memento Mori
|
5:49
|
7. |
Pictures
|
9:28
|
8. |
In Appearance - A Portrayal Of Figures - Part II
|
18:44
|
Gesamtlaufzeit | 79:52 |
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Disc 2 |
1. |
Mirage - A Portrayal Of Figures - Part I
|
16:15
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2. |
Aim L45
|
7:06
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3. |
Burning Sky
|
6:18
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4. |
Journey To The Afterlife
|
12:03
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5. |
Alcatraz
|
4:00
|
6. |
Memento Mori
|
5:49
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7. |
Pictures
|
9:28
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8. |
In Appearance - A Portrayal Of Figures - Part II
|
18:44
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Gesamtlaufzeit | 79:43 |
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Rezensionen

„Weniger ist manchmal mehr“ schrieb ich anlässlich des letzten Ayreon-Werks. Frei nach Jan Zehrfeld schreibe ich zum neuen Album von Flaming Row: „Mehr ist manchmal auch einfach mehr“. Mehr Studiogäste, mehr Variabilität beim Gesang, mehr musikalische Abwechslung, mehr Gitarren, einfachen eben mehr von allem. Und das nicht nur einfach in „mehr“, sondern auch noch in „besser“. Das Fazit vorab: „Mirage – A Portrayal of Figures“ spielt mal locker um den Album des Jahres-Titel mit.
War schon der Erstling „Elinoire“ eine Sympho-Prog-Oper im besten Ayreon-Stil, so legt das neue Werk noch ein Schippe drauf. „Mirage – A Portrayal of Figures“ ist der erste Teil einer Trilogie (die nächsten Teil sollen jeweils in den nächsten Jahren erscheinen) und angesichts der Ideendichte und der verspielten Abwechslung, die hier geboten wird, ist nicht davon auszugehen, dass dem Projekt auf diesem langen Weg die Luft ausgehen wird. Die Flaming Row-Kerntruppe um Gitarrist, Sänger, Komponist, Chef von das Ganze Martin Schnella, Marek Arnold und Kiri Geile wird diesmal von mehr als 30 (teils sehr namhaften) Gastmusikern unterstützt. Deren Beiträge an Instrumenten und vor allem am Gesang machen die Sache so richtig prall und kraftvoll. Thematisch geht es um eine Geschichte in der Zukunft, in der die Menschheit sich dem 3. Weltkrieg hingibt und so den Zorn der Herrscher des Universums auf sich zieht. Die beschließen diese missliebigen Erdenbürger mit Sonnenstürmen und allerlei anderem Unbill zu vernichten... Auch die Story ist also Prog pur.
Musikalisch werden viele Register von Sympho-Prog über Progmetal und Melodic Rock bis zu folkigen Passagen und einfach erdigem Rock gezogen. Die Band bietet schon grandiose Gitarren-Passagen, röhrende Orgeln und natürlich Saxofon und Klarinette auf. Da kann mal ein Ragtime-Piano, keltische Pfeifen oder ein Volkslied-Chor dazwischen funken, überraschen kann einen das kaum noch, der Hörer staunt eher und genießt. Die Ideen und kleinen Gimmicks – gerade in den langen Stücken – sind in ihrer Fülle förmlich überbordend, manchmal auch übermütig, aber Spaß macht das hier allemal. Am Stück gehört entwickelt das Album einen erstaunlichen Fluss, der alles wie aus einem Guss wirken lässt. Praller, kreativer Rock, dessen Spielfreude aus allen Poren tropft. Und die durchweg hervorragenden Gesangsleistungen setzen dem Ganzen das Sahnehäubchen auf.
Um beim Vergleich zu bleiben: Flaming Row laufen Ayreon hier klar den Rang ab. Wäre mal interessant zu wissen, was AA Lucassen von dem Werk hält, immerhin ist er hier auch mit Gast-Gitarrensolo präsent. Die Beziehungen zwischen den Musikern scheinen also intakt zu sein.
„Mirage – A Portrayal of Figures“ macht regelrecht süchtig, schon weil es einige Durchläufe braucht, um die ganzen musikalischen Ideen zu entdecken und zu erfassen. Das garantiert schon mal lang anhaltenden Hörspaß und gute Unterhaltung auf einem angenehm hohen Niveau. Groß angelegtes Sympho-Prog-Theater, welches die Fans und Freunde des Genres in den siebten Proghimmel beamen sollte.
Die "Limited Edition" - im übrigen in einem hübschen Digipak mit ausführlichem Booklet zum Mitlesen - enthält das komplette Album als Instrumental-Version auf einer zweiten CD. Erstaunlicherweise entwickelt diese Instrumentalversion einen ganz eigenen Charme und wirkt keineswegs leer und öde, obwohl der Gesang das Original-Album schon deutlich prägt. Interessant!
Anspieltipp(s): |
durchhören ist eigentlich Pflicht... ansonsten vielleicht "Journey to the Afterlife" als ersten Eindruck |
Vergleichbar mit: |
Ayreon |
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Veröffentlicht am: |
6.4.2014 |
Letzte Änderung: |
6.4.2014 |
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Flaming Row sind wieder da, und obwohl gegenüber dem Erstling "Elinoire" natürlich Fortschritte zu verzeichnen sind, mundet mir "Mirage - A Portrayal Of Figures" unterm Strich ebenfalls kaum. Nun ja, die produktionstechnische Qualität lässt sich nicht bestreiten, "Mirage" ist insgesamt ein Hochglanzprodukt, das rein formal keinen Vergleich zu scheuen braucht. Die Qualität des musikalischen Materials dagegen erscheint mir doch ein wenig zweifelhaft.
Zwar gibt es hier erneut eine astreine Ayreon-Kopie zu hören, diesmal sogar weitestgehend ohne peinliche oder groteske Momente, die auf "Elinoire" noch durch unpassende Arrangements, schlecht ausgewogene Songaufbauten oder schlicht durch Gesang mit Akzent hervorgerufen wurden. Ankreiden lässt sich "Mirage" hingegen folgendes: Alles wirkt so kalkuliert und durchgeplant, dass jegliche Spontaneität und Vitalität auf der Strecke bleibt. Obschon die Lieder somit natürlich gut durchkomponiert sind, bleiben richtige Überraschungen genau aus dem Grund aus, weil sie als ebensolche konzipiert sind. Da wird in "Journey To The Afterlife" mal Rolf Zuckowskis "Vogelhochzeit" angerissen? Haha, good one, aber nix, wo man sich gleich vor Lachen wegschmeißt.
Zum anderen lässt sich bemängeln, dass Flaming Row auch das Rockoper-Konzept nicht nur sklavisch befolgen, sondern es zudem noch absolut übertreiben. Die Länge der Gästeliste hier dürfte schätzungsweise selbst die extremsten Ayreon-Alben locker toppen, und im Laufe der Handlung treten tatsächlich mehr Charaktere auf als in Leo Tolstois als notorisch unübersichtlich bekanntem "Krieg und Frieden". Wie will man da denn noch dazu kommen, das Titel-gemäße "Portrayal Of Figures" für jeden davon angemessen durchzuführen? Dieser Punkt ist insbesondere zu beachten, wenn man vergleicht, dass beispielsweise Richard Campbells "Frankenstein"-Album von lediglich vier (!) Sängern und Sängerinnen bestritten wurde. Auch das letzte Ayreon-Album kam mit lediglich einer Handvoll Akteure aus und blieb damit gleichermaßen übersichtlich wie konzentriert.
Zuletzt könnte man sich noch über die etwas "Battlefield Earth"-artige Story und die nach wie vor vorhandene Tendenz zu Kitsch ("Pictures") oder simplen Melodien ("Aim L54", "Burning Sky") mokieren, aber ich denke, dass man auch so schon einen Eindruck davon bekommen kann, dass "Mirage" letztlich mal wieder an seinem eigenen Perfektionismus, ein ganz besonders bombastisches, ausladendes und abgedrehtes Konzeptalbum sein zu wollen, scheitert. Flaming Row sollten sich mal umsehen, wie locker und ironisch die im weitesten Sinne lokale (oder zumindest nicht-niederländische) Konkurrenz à la Circle Of Illusion oder Eclipse Sol-Air ihre Stories erzählt - oder mal bei Kurt Tucholsky nachschlagen, der da schrieb: "Andre Nationen machen das so: Was sie besonders gut herstellen, das exportieren sie, und was ihnen fehlt, das importieren sie. Wenn den Deutschen etwas fehlt, dann machen sie es nach."
Anspieltipp(s): |
Diese Macken sind omnipräsent |
Vergleichbar mit: |
Jupiter Society, Krypteria, Blind Guardians "A Night At The Opera" |
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Veröffentlicht am: |
29.5.2014 |
Letzte Änderung: |
31.5.2014 |
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Alle weiteren besprochenen Veröffentlichungen von Flaming Row
Jahr |
Titel |
Ø-Wertung |
# Rezis |
2011 |
Elinoire |
10.50 |
4 |
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