Zorn Einen Ehmer Üttert Stem!!
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
Veto Records |
Durchschnittswertung: |
11/15 (1 Rezension) |
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Besetzung
Andi Schnellmann |
Bass |
Manuel Troller |
Gitarre |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Zorn Einen Ehmer Üttert Stem!!
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1:44
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2. |
Topic of Tropic of
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6:20
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3. |
Spaltjahr / Frauen, die sich wie Männer verkleiden, die sich wie Frauen verkleiden
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11:30
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4. |
Love in the Time of Cholera
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5:21
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5. |
Kein Hupen aus dem Tal
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5:24
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6. |
Cheerleader
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5:26
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7. |
31
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5:45
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Gesamtlaufzeit | 41:30 |
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Rezensionen

“Zorn Einen Ehmer Üttert Stem!!“
Was verbindet man spontan mit einem solchen Albumtitel? Mein erster Gedanke wäre: Zeuhl. Wahrscheinlich von einer japanischen Band, also die durchgeknallte Comic-Variante. Man könnte kaum mehr daneben liegen!
Das Album mit dem wunderbaren Titel ist das zweite Werk des Schweizer Trios Schnellertollermeier, von dem ich bislang nur das dritte Album X kannte. Beide unterscheiden sich ganz erheblich. Das kurze Titelstück zu Anfang klingt dem Kenner von X noch einigermaßen vertraut, dann aber wird ein radikal minimalistischer Ansatz verfolgt. Wie zufällig werden sporadisch einzelne Töne hingeworfen, als würden sich die drei vorsichtig durch seltsame Klangwelten tasten - jeder für sich allerdings. Nur gelegentlich nimmt das etwas mehr greifbare Struktur an, dann wird das Tempo dezent angezogen und das Trio verfällt in einen komplexen Avant-Jazz-Rock, der den Begriff „Rock“ auch zurecht trägt.
Ganz extrem wird dieses Konzept radikaler Stille im folgenden Stück mit dem eigenartigen Titel Spaltjahr / Frauen, die sich wie Männer verkleiden, die sich wie Frauen verkleiden durchgezogen. Ganz allmählich entwickelt sich das mit elfeinhalb Minuten längste Stück aus wenigen, geradezu schüchtern hervorgebrachten Tönen: sacht wird die Gitarre gezupft, der Bass vorsichtig mit dem Bogen bearbeitet, ganz dezent mal ein Becken geschlagen - wie in Zeitlupe windet sich dieser weitgehend formlose Klangstrom dahin. Ganz allmählich wird dieser Klangstrom mächtiger, drängender, die Gitarre wird massiv verzerrt, schließlich mutiert das Stück zum kompletten Noise-Chaos - bleibt aber immer noch im Zeitlupentempo, erst in der letzten Minute legt das Tempo zu und wieder wird ein kerniger Avant-Jazzrocker draus. Äußerst bizarr!
Auch die weiteren Stücke stehen in diesem Spannungsverhältnis zwischen Minimalismus, Noise und Avant-Jazzrock, wobei mal das eine, mal das andere dominiert. Das ergibt ein keineswegs leicht verdauliches, aber umso faszinierenderes musikalisches Erlebnis für jeden, der bereit ist, sich auch auf längere Passagen radikaler Stille einzulassen.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
16.6.2016 |
Letzte Änderung: |
12.5.2017 |
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Alle weiteren besprochenen Veröffentlichungen von Schnellertollermeier
Jahr |
Titel |
Ø-Wertung |
# Rezis |
2015 |
X |
12.00 |
1 |
2017 |
Rights |
13.00 |
1 |
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