Disc 1
1.	Rules of the Desert	11.34
2.	Power And Outcome	7.24
3.	Circle Spins	5.45
4.	Start again	8.73
5.	Throug a stained Glass	8.44
6.	Illusions and Tribulations	8.15
7.	The Gathering	3.28
8.	Conquest	3.28
9.	Full Circle	1.55
10.	Dialect for the 21st Century	5.16
Gesamtlaufzeit		65:02

Rezensionen

Gründer Alfonso Vidales hat mittlerweile über 20 Alben mit seiner Band Cast aufgenommen. Der Mexikaner hat in all dieser Zeit seinen Stil nicht wesentlich verändert. Auch dieses Album bietet symphonischen Prog der 70'er Jahre, teils nach allen möglichen Bands klingend wie Emerson, Lake & Palmer oder der Kölner Band Triumvirat (besonders die Drums!). Nach angedeutetem Folkprog klingt die Musik wenn Roberto Izzo's Violine mal länger erklingt, wie in START AGAIN, doch bleibt die Basis eigentlich immer kraftvoller SymphoProg.

Sein Sohn Bobby Vidales und seine Frau Lupita Acuna setzen die gesanglichen Schwerpunkte. Dabei überzeugt vor allem Bobby mit seiner markant männlichen Stimme. Besonders in Momenten, wo die Musik leiser erklingt wie in CIRCLE SPINS, füllt sein Tenor den ganzen Raum. Erwähnenswert ist noch Gitarrist Claudio Cordero, der hervorragende Soli anstimmt und der Musik Schärfe und Härte verleiht. Er verhindert somit öfter, dass das Album zu bombastisch klingt und dem Mainstream verfallen könnte.

Natürlich erwartet hier niemand revolutionär Neues. Dauernd beschleicht einen das Gefühl des Déjà-Vu, doch macht das irgendwie auch Spaß. Man fühlt sich als Hörer um 40 Jahre zurück versetzt. Dabei spielt die Band unentwegt druckvoll und dynamisch, bietet dem Hörer so gut wie keine Pause und überflutet ihn mit Melodien, die jeden Sympho Progger umhauen dürften. Nicht-Fans dieser Stilrichtung dürften sich entsetzt umdrehen, alle anderen kriegen die volle Dosis.

Der Opener RULES OF THE DESERT ist prädestiniert für die Beschreibung der Musik. Tolle und schnell treibende Rhytmusgerüste, darüber mal Soli auf der Orgel, Gitarre oder Violine, das Ganze von mal guten, mal nicht so guten Melodien zusammen gehalten. Die guten überwiegen aber bei weitem, keine Sorge. Wenn es denn etwas zu meckern gäbe, dann höchstens die Tatsache des Aufmerksamkeitsverlustes bei den ersten Hörversuchen. Die Melodien bleiben nicht sofort hängen und manches Solo verliert sich allzu sehr in seiner Selbstverliebtheit. Man hätte den einen oder anderen Song auch durchaus straffen können wie ILLUSIONS AND TRIBULATIONS. Hier merkt man, dass ihm manchmal dann doch die Ideen ausgehen.

Trotzdem spielen CAST in einer besseren Liga mit, was man in Europa aber noch nicht so mitbekommen hat. Auch mir war die Band unbekannt, doch da Oliver von PPR sie jetzt auf seinem Label vertreibt sind die CD's auch leichter zu bekommen. Für Freunde von druckvollem und symphonischen Prog durchaus ein Hörerlebnis.

Anspieltipp(s):
Vergleichbar mit:	ELP, Triumvirat uvm aus den 70'ern

Veröffentlicht am:	21.7.2017
Letzte Änderung:	21.7.2017

Wertung:

10/15

virtuose Musiker, überzeugende Arrangements

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Alle weiteren besprochenen Veröffentlichungen von Cast

Jahr	Titel	Ø-Wertung	# Rezis
1997	Angels and demons	9.00	1
1999	Imaginary Window	9.50	2
1999	A live experience	6.00	1
2000	Legacy	8.00	1
2000	Laguna de volcanes	8.00	1
2003	Al-bandaluz	11.00	3
2004	Nimbus	10.50	2
2006	Mosaique	11.33	3
2007	Com.Union	11.50	2
2008	Originallis	11.00	1
2014	Arsis	11.00	1

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Von: Marc Colling @

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