From the Trees
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
Fie! Records |
Durchschnittswertung: |
11.5/15 (2 Rezensionen) |
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Besetzung
Tracklist
Disc 1 |
1. |
My Unintended
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3:36
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2. |
Reputation
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3:33
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3. |
Charm Alone
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3:41
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4. |
What Lies Ahead
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4:10
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5. |
Anagnorisis
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2:56
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6. |
Torpor
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3:49
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7. |
Milked
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5:53
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8. |
Girl to the North Country
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5:31
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9. |
On Deaf Ears
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4:33
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10. |
The Descent
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5:13
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Gesamtlaufzeit | 42:55 |
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Rezensionen

Fast vier Jahre hat es gedauert, bis ein neues Soloalbum von Peter Hammill erschienen ist (zwischenzeitlich kam noch ein Livealbum mit älteren Aufnahmen). Wie alle seine Studioalben seit der Reaktivierung von Van der Graaf Generator 2005 ist auch From the Trees wieder komplett im Alleingang entstanden.
Als das neue Album angekündigt wurde, schrieb Hammill auf seiner Website, die zehn Songs darauf seien “generally conventional - or as close to conventional as I get - in form“. Insbesondere die eingeschobenen Worte sollte man dabei beachten, den wirklich „konventionell“ ist Hammill auch hier nicht.
From the Trees ist ein typisches Hammill-Album, sensationelle Neuerungen gibt es keine. Wer würde das auch erwarten nach einer bald ein halbes Jahrhundert umfassenden musikalischen Karriere und einer Anzahl von Soloalben, die ebenfalls bald ein halbes Hundert umfassen dürfte. Wenn diese Zahl nicht schon erreicht ist, ich fange jetzt nicht an nachzuzählen. Hammill hat einfach eine typische "Klangsprache", selbst ohne seinen Gesang würde man die Musik sofort als typisch Peter Hammill klassifizieren. Jedenfalls ist nach einer Reihe überwiegend von elektronischen Tastenklängen dominierten Alben auf From the Trees wieder überwiegend „konventionelles“ Instrumentarium angesagt. Je nach Song stehen akustische Gitarre oder Klavier im Vordergrund, nur dezent begleitet von Synthies oder auch mal etwas E-Gitarre.
Die Songs sind eher ruhig und etwas elegisch gehalten, insbesondere die mit Klavier instrumentierten; entsprechend hält Hammill sich gesanglich etwas zurück, expressive Ausbrüche wie früher gibt es nicht. Das mag ein Tribut ans fortgeschrittene Alter sein, dennoch ist sein Gesang immer noch ausdrucksstark. Vielfach ist dieser wieder in mehreren Spuren übereinander gelegt, bis hin zu chorartigen Passagen.
Ein schönes, reifes Alterswerk (das darf man bei einem fast 70-jährigen wohl so sagen) ohne große Überraschungen, aber auf gewohnt hohem Niveau. Die wieder stärkere Fokussierung auf nicht-elektronische Instrumente sagt mir dabei besonders zu.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
16.11.2017 |
Letzte Änderung: |
1.4.2018 |
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Im Laufe der Jahre machen wir uns ein Bild von einem Künstler. Äußerlich wie innerlich. Und nach einer derart hohen Zahl an (Solo-) Alben in beinahe 50 Jahren seines Schaffens sei nun (abschließend?) die Frage gestattet: was haben wir für ein Bild von Peter Hammill? Der „thin man“, seit geraumer Zeit am liebsten in makellosem, unschuldigem Weiß auftretend, zuletzt äußerlich deutlicher gealtert als ihm selbst lieb sein dürfte, der kompromisslose Songwriter, die Ikone des britischen 70er Jahre „Doom Prog“: passt „From the Trees“ in dieses Bild?
Nach zuletzt noch experimentellen, teils übermäßig komplexen Outputs und Kooperationen, die vor allem von kreativen Klangschöpfungen lebten, kehrt PH nun einigermaßen überraschend zu seiner Art der „klassischen“ Songs zurück. Was interpretierbar ist! Erschöpfung der kreativen Linie? Müdigkeit? Oder simple Altersmilde?
Die seit jeher starke Seite von PH, seine Lyrics, wird auf seiner neuen CD noch einmal besonders betont. Und immer dann, wenn er in Retrospektiven erzählt, schimmert die besondere Qualität seiner Texte durch. Die musikalische Umsetzung respektive Begleitung bleibt zwar einige Male – besonders in den Stücken mit Gitarrenbegleitung – spröde und wirkt gelegentlich variantenarm.
Hingegen sind es vor allem Stücke mit Pianospiel, die zu den Perlen des Albums zu zählen sind. Der fast schon „hübsch“ zu nennende Rhythmus bei „Reputation“ kommt überaus erfrischend daher, „What Lies Ahead“ mit seinen Wortspielen, „Milked“ und das abschließende, programmatisch wirkende „The Descent“ sind weitere Highlights. „Anagnorisis“ erinnert sehr (positiv) an Stücke aus der „None of the Above“ – Ära.
Zur Vokalleistung des 69jährigen nur ein kurzer Satz: schon vor 49 Jahren war sein Gesang reine Geschmackssache – und im Alter wird es gerade bei PH nicht anders oder „besser“.
Zurück zur Eingangsfrage: ja, unschuldiges Weiß passt zu „From the Trees“. Und zu den meisten von PH hier präsentierten Kompositionen passt eindeutig das Attribut der Altersmilde. Der Rezensent ist über den erneuten Richtungswechsel durchaus nicht unerfreut.
Anspieltipp(s): |
Reputation |
Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
21.11.2017 |
Letzte Änderung: |
21.11.2017 |
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