MIND Volume 3
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
Ataraxia |
Durchschnittswertung: |
8.75/15 (4 Rezensionen) |
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Besetzung
Mats Johansson |
synthesizers; theremin |
Jonas Christops |
electric guitar |
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Kjell Severinsson |
drums & percussion |
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Gastmusiker
Luca Calabrese |
trumpet & flugelhorn |
Christian Saggese |
acoustic guitar |
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Franco Feruglio |
double bass |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
The Octagon - The Keel
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2:32
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2. |
The Octagon - The Sails
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2:21
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3. |
The Octagon - The Coachman
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2:12
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4. |
The Octagon - The Sculptor
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3:21
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5. |
The Octagon - The Lyre
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3:23
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6. |
The Octagon - The Pendulum
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2:29
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7. |
The Octagon - Sobieski's Shield
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1:17
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8. |
The Octagon - The Stern
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2:53
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9. |
L'evento - The Universe
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6:31
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10. |
L'evento - The Inception
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6:59
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11. |
L'evento - Rewind
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7:06
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12. |
L'evento - The Journey
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11:28
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13. |
L'evento - The Puppet Dance
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6:46
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14. |
L'evento - The History
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4:28
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15. |
L'evento - Capital Punishment
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1:26
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16. |
L'evento - Exodus
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5:24
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17. |
L'evento - Cosmos
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3:08
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Gesamtlaufzeit | 73:44 |
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Rezensionen

Man kann es einer Band eigentlich nicht vorwerfen, wenn sie sich weiterentwickelt. Und genau das haben Isildurs Bane seit ihrem Bestehen getan. Vom Camel-beeinflussten Prog ihrer ersten zwei Alben über den Jazzrock der nächsten beiden hin zum komplexen Kammerprog der letzten Scheiben oder den neuen Songs (inklusive Sänger) bei ihren Auftritten im letzten Jahr haben sie ihren Sound immer wieder verändert.
Und eine weitere solche Veränderung bedeutet "MIND Volume 3". Nur dass ich dieses Mal mit der Veränderung noch nicht ganz warm werden kann. Die Alben ab "Cheval" waren kleine Kunstwerke in Orchestrierung und Komposition, "MIND Volume 3" hingegen wirft diese beiden Elemente in Zusammenarbeit mit dem italienischen Kammerensemble "Metaforsi Trio" fast vollständig über Bord.
Große Teile der Platte wurden improvisiert und im Studio nachbearbeitet. Nun habe ich nichts gegen improvisierte Musik, nur dass die spontanen Abschnitte von "MIND Volume 3" selten über das "suchende Stadium" der Improvisation herauskommen und sich der letzte Kick nicht einstellen will. Es ist leidlich spannend, den Akteuren bei dieser Suche zuzuhören, aber des öfteren denke ich mir doch: "Jetzt kommt doch mal zur Sache!" Es plingt, kratzt, plonkt und wabert, aber selten scheint klar, wohin es eigentlich musikalisch gehen soll oder könnte. Auch in Improvisationen können sich Strukturen entwickeln, aber hier sind solche kaum zu erkennen. Die Stimmung ist durchweg eher gedämpft, kammermusikalisch, echte Ausbrüche sind Mangelware, was meinen Hörgenuss auf die Dauer trübt. Zugute halten kann man dem Ganzen vielleicht, dass es sich in keine Schublade einordnen läßt: es ist kein Jazz, kein Rock und keine Klassik, auch kein wirkliches Konglomerat dieser Stile. Das ist heutzutage ja schon etwas besonderes: das eine Platte eine ganz eigene Klangsprache entwickelt.
Natürlich gibt es auch komponierte Teile, die dann auch prompt nach Isildurs Bane klingen, da Mats Johanssons Handschrift einfach unverkennbar ist. Aber auch diese Passagen klingen roh und unfertig, die Arrangements sind eher rudimentär, erst recht im Vergleich zu Isildurs Banes letzten Werken. Deshalb bleibt - so schön einige der kompositorischen Einfälle auch sind - ein schaler Beigeschmack.
So recht empfehlen möchte ich "MIND Volume 3" nicht, auch wenn ich eigentlich ein Fan der Band bin. Wer ein offenes Ohr für kammermusikalisch-improvisierte Klänge hat, sollte mal reinhören, aber als Einstieg in die Band ist das Album meines Erachtens nicht geeignet. Sicher ist, dass dieser radikale Kurswechsel mich darauf gespannt gemacht hat, was sich Isildurs Bane für's nächste Album haben einfallen lassen, das schon im September 2003 erscheinen soll.
Anspieltipp(s): |
The Inception |
Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
7.5.2003 |
Letzte Änderung: |
2.3.2004 |
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Uff, das ist keine leichte Kost, was uns dieses Nord-Süd-Projekt hier vorsetzt. Andererseits wird man dem Titel MIND (= Music Investigating New Dimensions) hier wirklich gerecht, vielleicht sogar mehr als auf Vol. 1 und 2.
Udos Beschreibung der Musik ist absolut zutreffend. Obwohl ich mich durchaus mit minimalistischen Klängen anfreunden kann, passiert mir vor allem auf "Octagon" doch über weite Strecken zu wenig. Am besten gefallen mir noch die Teile, wo der Trompeter mehr in den Vordergrund tritt.
Anders sieht es mit "L'evento" aus. Das fängt zwar noch minimalistischer an als das meiste von "Octagon", aber schon im zweiten Teil "The Inception" gehen die Musiker doch etwas mehr aus sich heraus. Besonders gefällt mir auch hier wieder Luca Calabrese an der Trompete, der dem Stück einen schönen jazzigen Touch verleiht. Nach einem wieder sehr minimalistischen Teil geht es bei "The Journey" erneut jazzig zur Sache. Dieser Teil wird ganz von Trompete und Akustik-Gitarre dominiert, wobei sich "The Journey" etwa in der Mitte des Stücks abrupt in ein weitgehend formloses Klanggebilde wandelt und dann an manche Improvisationsstücke aus der Frühzeit der deutschen Avantgarde-Rocker Can erinnert. Bei "The Puppet Dance" fängt es dann plötzlich an zu swingen, das folgende "History" beginnt mit einem schrillen Trompetensignal und ist auch ansonsten recht chaotisch (aber faszinierend), vergleichbar den frühen Art Zoyd. Nach dem ätherischen "Capital Punishment" wird es bei "Exodus" wieder etwas heftiger, auch die E-Gitarre kommt hier etwas mehr zur Geltung. Schließlich klingt "L'evento" mit Freiformklängen von Trompete, gestrichenem Kontrabass und Klavier aus.
Insgesamt sehe ich "MIND Vol. 3" positiver als Udo, vor allem das abwechslungsreichere und bewegtere "L'evento". Aber auch "Octagon" hat durchaus schöne Momente.
Anspieltipp(s): |
The Inception, The Journey |
Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
19.6.2003 |
Letzte Änderung: |
22.6.2003 |
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Auch so ein Album aus dem PP5-Einkauf - bisher kannte ich nur MIND Volume 2 - Live, die mich ziemlich begeisterte. Udo warnte mich vor, dass diese CD "etwas anders" sei, und so harrte ich gespannt der Dinge, die ich zu hören bekommen sollte.
Udo und Jochen haben die Musik schon hinreichend beschrieben, mich erinnert die Stimmung stellenweise an die späten TALK TALK oder an Jon HASSELL-Werke, wenn Luca Calabrese einsetzt. Aber diese CD gefällt mir fast noch besser als die MIND 2, ich mag diese Improvisationen, das Suchen und Umhertasten, gerade wenn wenig passiert. Die Mischung aus den elektrischen Klängen Isildur Banes und den akustischen vom Metamorfosi Trio ist für meine Ohren ungemein reizvoll. Beispielhaft sei das lange "The journey" genannt, welches in den Keyboardsounds fast floydsche (frühe!!!) Magie entwickelt und dem Trio genug Raum zum improvisieren läßt.
Anderes geht in die Richtung "Ausloten der Stille" und freie Klangspielereien, welche mich ungemein an Platten des RUNE GRAMMOFON-Labels erinnern, nur hier auf akustischer Basis. Ich kann auch keine Präferenz abgeben, welcher der beiden Teile mir mehr gefällt, "The Octagon" ist in meinen Ohren ruhiger, mit wunderschönen Ausflügen an der Trompete, bei "L'evento" fasziniert mich der Wechsel zwischen hörbar komponierten und völlig freien Teilen.
Für mich schon die dritte, sehr spannende Entdeckung vom PP-Einkauf, allerdings sollten Personen, die andere Platten der Band bevorzugen, lieber reinhören.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
2.11.2004 |
Letzte Änderung: |
3.11.2004 |
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Nur kurz: Als grosser Isildurs Bane-Fan musste ich mir schliesslich auch dieses Album zu Gemüte führen bzw. in meine Sammlung einreihen.
Nun ja, ich bin zugegebenermassen kein grosser Fan von improvisierter Musik, zumindest dann, wenn Improvisation als freiformatiges Erzeugen von Klängen und Geräuschen interpretiert wird, so wie das hier über weite Strecken passiert.
An den Stellen, an denen der leichte kompositorische Einfluss von Mats Johansson spürbar wird und damit auch eine gewisse Struktur gegeben ist, wird es dann auch gleich besser. Als Beispiel mag hier "The Inception" aus dem Teil "L'evento" dienen.
Sehr gut gefällt mir hingegen die Trompeten- und Flügelhorn-Arbeit von Luca Calabrese, aber für diese Instrumente hatte ich schon immer eine Schwäche.
Mag sein, dass dies die sozusagen "wörtliche" Umsetzung des MIND-Konzepts ist, aber für mich ist das nichts. Insgesamt ist das für mich das schwächste Isildurs Bane-Album, da kann ich sogar den frühen Jazz- und Symphonic-Rock-Versuchen auf Dauer mehr abgewinnen.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
7.11.2004 |
Letzte Änderung: |
7.11.2004 |
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Alle weiteren besprochenen Veröffentlichungen von Isildurs Bane
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