The Tokyo Tapes
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
Camino |
Durchschnittswertung: |
9/15 (2 Rezensionen) |
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Besetzung
Steve Hackett |
guitar, vocals |
John Wetton |
guitar, bass, vocals |
Ian McDonald |
flute, keyboards |
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Julian Colbeck |
keyboards |
Chester Thompson |
drums |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Watcher Of The Skies
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2. |
Riding The Colossus
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3. |
Firth Of Fifth
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4. |
Battlelines
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5. |
Camino Royale
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6. |
The Court Of The Crimson King
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7. |
Horizons
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8. |
Walking Away From Rainbows
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9. |
Heat Of The Moment
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Disc 2 |
1. |
In That Quiet Earth
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2. |
Vampyre With A Healthy Appetite
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3. |
I Talk To The Wind
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4. |
Shadow Of The Hierophant
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5. |
Los Endos
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6. |
Black Light
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7. |
The Steppes
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8. |
I Know What I Like
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9. |
Firewall
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10. |
The Dealer
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Rezensionen

Angesichts der Veröffentlichung von "Genesis Revisited" tourte Steve Hackett mit einer illustren Musikerschar durch Japan, um das Album zu promoten. Dabei herausgekommen ist diese Live-Aufnahme, die es übrigens auch als DVD gibt.
Tja, hat sich das gelohnt? Ich finde, nicht wirklich. Das alles wirkt irgendwie ein wenig wie die ultimative Prog-Coverband - gespielt werden den obligatorischen Genesis-Sachen auch Hackett solo, King Crimson und Asia...
Die Genesis-Stücke wurden in der Fassung gespielt, wie sie auch auf "Genesis Revisited" drauf sind - außer "In That Quiet Earth". Das wirkt allerdings auch eher halbgar, und mal wieder wird nur der erste (schwächere) Teil gespielt. "Watcher Of The Skies" wird ziemlich original nachgespielt, ganz nett (nur: wer braucht so was?). "Firth Of Fifth" krankt hier genauso wie in der Studioversion daran, dass das berühmte Keyboardsolo von Tony Banks schlicht weggelassen wird. Frevel - und so (zumindest für mich) ist der Song nur halb so genial.
Mhm, was noch? Ach ja, "Horizons"; dürfte so ungefähr die 43. Version sein, die Steve veröffentlicht hat. Langsam is aber auch mal gut. "I Know What I Like" ist schrecklich gesungen und auch totgenudelt. Kann ich langsam nicht mehr hören.
Die beiden King-Crimson-Stücke sind nette Cover-Versionen, nicht mehr und nicht weniger. "Heat Of The Moment", der Pomp-Hit von Asia, kommt hier als putzige Gitarrenschrabbel-Ballade daher, das ist zwar erträglicher als das Original, aber dennoch nicht das Gelbe vom Ei des Kolumbus.
Am gelungensten finde ich die Hackett-Solo-Stücke, wie z. B. das wunderschöne "Walking Away From Rainbows".
Am Schluss gibt's noch zwei neue Studio-Tracks, die in dieser Besetzung aufgenommen wurden. Wirken sehr "angeklatscht", um die zweite CD ja auch voll zu kriegen. Die Stücke selbst sind ganz nett, aber wirklich kein zwingender Kaufgrund.
Summa summarum ist die Doppel-CD lohnend für Fans, aber alles andere als essentiell. Möglicherweise ist die DVD interessanter - das kann ich aber nicht beurteilen, da ich sie nicht besitze.
Anspieltipp(s): |
In The Court Of The Crimson King, Walking Away From Rainbows |
Vergleichbar mit: |
einer besseren Coverband ;-) |
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Veröffentlicht am: |
19.6.2003 |
Letzte Änderung: |
19.6.2003 |
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Bevor man erwägt, sich "The Tokyo Tapes" zuzulegen, sollte man sich wirklich die Frage stellen: braucht man sowas (noch)? Gehen wir es an.
"Watcher" hat mir auf Genesis Revisited wirklich gut gefallen, da das Stück etwas sakraler angelegt und ihm im Vergleich zum "Original" ein paar neue Klangfarben beigefügt wurden. Zudem kam die Studio-Vesion mit Wucht und Druck daher. Die vorliegende Live-Version wirkt schlanker, beinahe etwas schwachbrüstig. Und bietet in meinen Augen keinen Mehrwert.
"Riding the Colossus" hat Atmosphäre und ist ein typischer Hackett: der Meister soliert gefühlvoll über einem gemächlich dahintreibenden Rhythmusfundament und tragenden Keyboardflächen.
Wie beim Opener so fehlt auch der zweiten Genesis-Nummer zu Anfang irgendwie der letzte Pep. Der Gesang ist mir zudem irgendwie zu tranig. Aber dann: ein neuer orchestraler Mittelteil (anstelle des sonstigen Keyboardsolos) mit sehr viel flirrender Flöte ist absolut gelungen und gibt dem Stück eine eigene Note. Der daran anschliessende Instrumentalteil mit ausladendem Gitarrensolo ist dann halt einfach so stark, dass man da nichts falsch machen kann. Ist immer wieder eine Offenbarung, auch hier. Das Keyboardsolo fehlt mir angesichts der neuen Variation nicht. Im Gegenteil: so wie hier hat man's noch nicht serviert gekriegt. Eine weitere Version des Altbekannten wäre aus meiner Sicht verzichtbar gewesen.
"Battlelines" (offenbar eine Wetton-Komposition) ist eine ziemlich lahme Ballade. Braucht man nicht.
"Camino Royale" gehört auf die "Habenseite". Ein großer ausladender Jam, in dessen Verlauf sich sämtliche Musiker an ihren Instrumenten austoben können.
"In the court" lass ich mal außen vor. Davon gibts alleine von KC genug Versionen, die ich allesamt NICHT kenne. Ob es noch eine Hackett-Version braucht, muss jeder wohl ober übel selber rausfinden.
Von "Horizons" gibts schon 43 Versionen? Mann-o-Mann. Frage beantwortet.
"Walking away from rainbows" ist der heimliche und leise Höhepunkt des Albums. Wahre Kunst ist es, mit wenigen Tönen viel zu sagen. Genau das schafft Hackett hier. Traumhaft schön. Das anschließende, ebenfalls ruhig gehaltene, akustische "Heat of the moment" beendet die erste CD würdig.
"In that quiet earth" beginnt den zweiten Silberling mit viel Vorwärtsdrang. Schön ein wildes Saxophonsolo (!) in der Mitte des Stückes, anschliessend ein Keyboard-"Pfeifen"-Solo; wieder eine interessante Variation des Originals.
"Vampyre" beginnt mit einer Art "Bat out of hell" Motorradgitarre. Dann rockt das Stück mächtig ausschreitend durch den Hörraum, immer wieder durch leise "suspense"-Momente beruhigt. Mal wird ein "weites" Hackettsolo eingeschoben, mal ein Mundharmonika-Zwischenspiel.
"Talk to the wind" ist eine grauslig-lustlose Ballade. "Shadow of the Hierophant" ist der, auch live, überaus gelungene Steigerungslauf eines simplen Themas. In Tokio wird er durch ein wohlige Schauer über Rücken jagendes Schlagzeugsolo veredelt. Dieses geht über in den Live-Klassiker "Los Endos". No comment. "Black light" sind verschiedene acoustic-guitar-Themen aneinandergereiht; nette Spielerei.
Es folgt mit "Steppes" ein weiteres Highlight im Solo-Schaffen Hacketts. Ein schwerer, schleppender Grundrhythmus, ein monotoner Tiefbass, darüber orientalische Gitarrenfiguren. Das ist alles. Auch hier gilt: einfach kann auch einfach genial sein. Ganz groß.
Das die Live-Aufnahme beschließende "I know what I like" wirkt da beinahe wie ein nasser Lappen ins Gesicht. Man hätte die CD mit "Steppes" beenden müssen.
"Firewall" kommt mit viel elektronischem Pomp, mit viel Effekt, darüber soliert Hackett auf der E-Gitarre. Gute Wirkung, kompositorisch aber eher dünn; alles in allem nett. "The Dealer" ist abschließend ein quietschiger Rocker mit weinender Gitarrenmelodie. Lass gut sein.
Die Tokio Tapes haben mehrheitlich Licht, einigen Schatten und zwei, drei ganz helle Sterne. Alles in allem sehe ich die Platte etwas besser als Kollege Michael. Spaß macht die Scheibe allemal und einige Kompositionen im Werke des Gitarristen bzw. seiner Ex-Band sind qualitativ einfach so gut, dass man damit kaum was falsch machen kann.
Womit ich zu der eingangs gestellten Frage zurückkomme: braucht man sowas? Die Antwort ist einfach: woher soll ich das denn wissen?
Anspieltipp(s): |
Steppes, Walking Away From Rainbows |
Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
26.9.2012 |
Letzte Änderung: |
26.9.2012 |
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