Back to Times of Splendor
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
Metal Blade |
Durchschnittswertung: |
11.5/15 (2 Rezensionen) |
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Besetzung
Vurtox |
Vocals, Guitars, Bass, Keyboards |
Rajk Barthel |
Guitars |
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Gastmusiker
Thomas Bremer |
Piano (1) |
Matthias Schifter |
Fretless Bass (1) (5) |
Denise Schneider |
Female Voice (2) (6) |
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Stefan Launicke |
Piano, Strings (4) (6) |
Alex Tscholakov |
Percussion (3) |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
And The Mirror Cracked
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8:28
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2. |
Fall
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4:54
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3. |
Alone I stand In Fires
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6:53
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4. |
Back To Times Of Splendor
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14:39
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5. |
A Day By The Lake
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4:54
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6. |
The Sleep Of Restless Hours
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17:02
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Gesamtlaufzeit | 56:50 |
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Rezensionen

Raus die Knüppel und losgedroschen. Das war mein erster Höreindruck zu Back To Times Of Splendor. Wollt ihr mehr wissen? Na gut.
Das Album kommt mit einer enormen Härte daher, teilweise wird trashig abgerotzt, dass man Angst haben muss, dem Schlagzeuger fliegen gleich die Pedale um die Ohren. Gegrunze und stimmungsvoller Gesang wechseln sich immer wieder ab. Wobei die Grunzparts die trashigen Musikelemente untermalen.
Was hat so ein Album nun hier verloren? Ähnliches fragte ich mich nach dem ersten Hördurchlauf auch. Ich hatte ja schon vieles gehört in dem Bereich. Aber irgendwie hinterließen Disillusion nur jede Menge Durcheinander, welches ich nicht ordnen konnte. Der Unterschied zwischen reinem Thrash-Metal und Disillusion besteht darin, dass Thrash-Metal nur brüllt und nach vorn prügelt. Disillusion machen das phasenweise auch, aber auf einem Niveau, das man nicht beim ersten Hördurchlauf begreift. Komischerweise kann ich auch keine wirklichen Vergleiche heranziehen (jaja, Rezensenten wollen immer vergleichen, ich weiß). Man stelle sich vor, Sepultura würden mit Pain Of Salvation gemeinsam eine Platte machen - vielleicht so ähnlich.
Ein hartes Brett, das bei mir lediglich der Einschränkung unterliegt, dass ich lange Zeit brauchte, um überhaupt mit warm zu werden. Ganz schön anstrengend, was da so geht, und ehrlich gesagt geht mir der Knüppelanteil manchmal ziemlich auf den Keks. Bleibt unterm Strich eine recht gute Mischung aus Thrash-Metal und Prog-Metal. Warum nicht mal so. Daumen hoch.
Anspieltipp(s): |
Fall |
Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
1.10.2006 |
Letzte Änderung: |
4.10.2006 |
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Fragt man dieser Tage versierte Proghörer nach ihren Highlights der vergangenen 10 Jahre, so fällt desöfteren der Name Disillusion. Grund genug also, sich acht Jahre nach Veröffentlichung das reguläre Debüt der Sachsen etwas genauer anzuhören (die EP "Three Neuron Kings" aus dem Jahr 2002 wird wohl kaum einer mitbekommen haben).
Erstmal sind Disillusion mit "Back To Times Of Splendor" in erster Linie eine Metal-Angelegenheit. Der grundlegende Sound lässt sich vergleichen mit dem technischen Epic-Thrash von Nevermore, um das Gejaule von Warrel Dane erleichtert, sowie mit den Düster-Epen von Opeth, wenngleich die Stimmung etwas weniger bedächtig, pessimistisch und ätherisch ausfällt als auf insbesondere den letzten Alben der Schweden. Hier werden also frickelige Riffattacken mit orchstralen oder modernen Samples unterlegt und zwischendrin gibt's halbakustische Sphärenparts. Der Gesang dazu fällt überwiegend mittenlastig aus und weiß insbesondere bei ab und an zu hörenden Chören zu überzeugen, die recht stimmungsvoll geraten sind.
Kompositorisch zeigen sich Disillusion auch sehr einfallsreich. Eckpfeiler des Albums sind die drei Longtracks "...And The Mirror Cracked", "Back To Times Of Splendor" sowie "The Sleep Of Restless Hours". Hier weiß stimmungsmäßig insbesondere der Titelsong zu gefallen, der durchaus raffiniert zweigeteilt wird. Zunächst begegnen dem Hörer rhythmisch starke Riffattacken und hymnische Melodik nach Art von Devin Townsend, bevor nach einem rauschhaft gesteigerten Part der große Bruch in Form eines ruhigen und pastoralen, aber grandios unterlegten Instrumentalteils folgt. Mit einem wieder härter ausgerichteten Schlussteil kehren noch einmal variierte Themen und Melodien vom Anfang wieder, und nach einer neuerlichen Steigerung endet das Stück. Meines Erachtens ohne Übertreibung ein Lehrstück für einen modernen Progmetal-Longtrack, aber auch die anderen beiden Liedchen können hier durchaus mithalten.
Zwischen diesen Stücken finden sich mit "Fall", "Alone I Stand in Fire" und "A Day By The Lake" noch ebensoviele kürzere Nummern. Sind die ersten beiden dabei recht metallisch-eingängig und dabei aber immer noch sehr vertrackt ausgefallen, muss ich hier doch "A Day By The Lake" herausheben. Dieses Lied führt nämlich anfangs die relaxte-gelöste Stimmung aus dem Mittelteil des Titeltracks weiter und könnte auch auf einem Postrock-Album stehen. Kommen dann ab und an vermehrt harte Gitarren ins Spiel, so fügen diese sich nahtlos in den Klang ein und geben dem Stück eine ganz eigene Note. Disillusion überzeugen hier also auch auf der Kurzstrecke.
Weiterhin gilt es noch festzuhalten, dass hinter dem Album eine Konzeptstory stecken soll, die irgendwann im 19. Jahrhundert angesiedelt ist und von verschmähter bzw. verbotener Liebe unter zwei jungen Bewohnern eines Dorfes und der folgenden Verbannung bzw. Wanderschaft des Mannes handelt. Klassisch-romantischer Stoff also, Wilhelm Müllers "Winterreise" und Franz Schuberts Vertonung derselben liegen nahe. Ehester Unterschied dürfte wohl die fast durchgehend sommerlich-dynamische Stimmung sein. Die Umsetzung des Konzepts halte ich hier jedoch in diesem Sinne für schlüssig, dass sich die einzelnen Stücke von "Back To Times Of Splendor" gut ergänzen und aneinander anknüpfen.
Unterm Strich ist die Position von Disillusion als 10-Jahres-Highlight natürlich (wie eigentlich alles andere, dem sowas nachgesagt wird) diskutabel. Anzumerken wäre aber, dass die Mischung "vertracktes Riffing, orchestraler Breitwand-Bombast, ab und an relaxter Rock" sehr gut funktioniert und, zum erwähnten Konzept zusammengefügt, auch den wesentlichen Teil des Fortschritts ausmacht, den Disillusion mit diesem Album dem Genre gebracht haben. Und ein Klassealbum ist "Back To Times Of Splendor" ja ohnehin. Und insofern lautet also das Fazit zum eingangs genannten Punkt: Das kann man schon so stehen lassen.
Anspieltipp(s): |
Back To Times Of Splendor, A Day By The Lake |
Vergleichbar mit: |
Nevermore auf Prog, Opeth in wild |
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Veröffentlicht am: |
22.2.2012 |
Letzte Änderung: |
27.2.2012 |
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Alle weiteren besprochenen Veröffentlichungen von Disillusion
Jahr |
Titel |
Ø-Wertung |
# Rezis |
2006 |
Gloria |
13.50 |
2 |
2016 |
ALEA |
- |
1 |
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