Lost and so strange is my mind
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Informationen
Allgemeine Angaben
Besetzung
Mattias Ankarbrauth |
drums, percussion |
Tobias Wulff |
guitars |
Magnus Nilsson |
vocals, flute |
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Joakim Jönsson |
guitar, vocals |
Nils Andersson |
bass guitar |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
All be the same
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3:05
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2. |
No space to spare
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4:23
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3. |
Zonked
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3:21
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4. |
The mist
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4:47
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5. |
Fools and silent callers
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4:58
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6. |
Sad soul
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6:49
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7. |
Feel it
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6:47
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8. |
Dab Nekan
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3:39
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9. |
Last of many
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10:42
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Gesamtlaufzeit | 48:31 |
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Rezensionen

Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance, heißt es immer. Aber verlassen kann man sich auf ihn auch nicht immer: als ich den Namen dieser Band sah, dachte ich sofort: ""Carpet Knights" sind bestimmt eine Art Weiterentwicklung von "Carpet Crawlers", was sonst?" – Und ich irrte mich. Auch ein Blick auf das Cover führte mich nicht gerade in eine passende Assoziation: eine Katzen-Hoheit mit anderen Tieren, Spielkarten-Symbolik und blumigen Elementen auf der Vorderseite, hinten eine Clownsmaske und Schachfiguren – das konnte nur ganz weit zurückweisender Retroprog sein...
Ist es aber nicht. Wir haben es hier mit leicht riff-rockigem Ur-Beat zu tun, gespickt mit proggigen und altbacken-psychedelischen Einlagen, schlichtem und handgemachtem Sound, einer Produktion wie aus den frühen Tagen des Hardrock und einer Soundentfaltung, die in ihrem bewusst schmal gehaltenen Rahmen gelegentlich für die Überraschungen sorgt, mit denen man früher in den Endsechzigern und Frühsiebzigern noch vollkommen zufrieden war. Gelegentlich kommt eine Flöte hinzu, der Gesang ist etwas kehlig-kantig, und die kürzeren Songs werden kaum ausufernd ein- oder ausgeleitet, während vom sechsten Track an die Arrangements interessanter werden: diese etwas längeren Songs beginnen zunächst auch sehr konventionell, bringen dann aber eine jeweils länger ausgeführte zweite Hälfte ins Spiel; hier werden Erinnerungen an frühe Floyd-Auftritte wach – spielerische Gitarrenakkorde drehen sich um das Gerüst, das sie aufbauen, dann kommen andere Elemente hinzu, es wird lauter und man hat das Gefühl, dass man sich in die Soundkonstruktionen "hineinsetzen" kann. Das ist solistisch vielseitige Musik mit leichtem Jam-Charakter, fast improvisatorisch, und früher hatte sie den Seltenheitswert, dass so etwas kaum auf Studio-Alben veröffentlicht wurde.
Früher. Wenn diese Musik nämlich auch kein echter Retroprog ist, so ist sie dennoch pure Nostalgie, und genau darin liegt ihr Reiz. Er liegt nicht darin, dass einen diese Songs wirklich berühren oder Begeisterung auslösen könnten, es bleibt wenig hängen, die Melodik ist immer sehr voraussehbar; immer wieder stellt sich ein "Alles schon gehört"-Eindruck ein. Wer es mag, wird es sicher gern immer wieder hören, aber unverhoffte Offenbarungen finden hier nicht statt. Am überraschendsten sind noch die letzten Klänge von "Last of many": da hört man gezogene Gitarrenklänge wie in den frühen Siebzigern bei King Crimson.
Man kann das Urteil hierüber natürlich auch ganz anders ausdrücken: wenn die Entwicklung des Prog nach dem dritten Album von Manfred Mann's Earthband aufgehört hätte, wäre dieses Album sicher ein ganz großer Wurf...
Anspieltipp(s): |
"The mist" hat auffallend harte Keyboardwände; von den psychedelisch erweiterten Konstrukten gefällt mir das in "Feel it" am besten. |
Vergleichbar mit: |
Etwas Camel, etwas alter Hardrock wie Uriah Heep, etwas Liquid Visions und Guardian's Office (um mal neuere Beispiele zu nennen), etwas Earthband (und als Special Guest: etwas Crimson am Ende). |
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Veröffentlicht am: |
13.9.2005 |
Letzte Änderung: |
13.3.2014 |
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The Carpet Knights setzen voll auf die Vergangenheit. Wüsste man nicht, dass die Band aus Malmö ihr Album erst kürzlich einspielte, so würde man die Aufnahmen garantiert in den frühen 70ern vermuten. Sowohl Sound, Spielweise, wie auch Instrumentarium klingen frisch verstaubt, während sie stilistisch ein breites Spektrum zwischen Psychedelic, Folk, Hard Rock und Progressive Rock abdecken. So ist die erste Hälfte des Albums eher zurückhaltend, songorientiert psychedelisch, aber auch etwas verschlafen geraten. Das klingt zwar durchaus gut, stimmig und richtig schön antiquiert, aber es fehlt einfach der rechte Kick in den Hintern.
Ein erstes Aufhorchen erzeugt Titel Nr.4 "The mist", wo der inhaltliche Spannungsbogen mal etwas mehr ausgereizt wird, in knapp 5 Minuten endlich auch mal ein euphorischer Solopart an der Gitarre für eine andere Klangfarbe sorgt. Und dieser Titel ist erst der Anfang, denn die folgenden vier Titel zeigen nochmals eine deutliche Steigerung bei The Carpet Knights. Entgegen den eher psychedelischen Ansätzen des Anfangs, übernehmen nun 70s Hard Rock und Prog, Stimmungswechsel und komplexerer Aufbau die Vorherrschaft. Das Album kulminiert schlussendlich im knapp 11-minütigen "Last of many", welches zum Teil Einflüsse von King Crimson erkennen lässt, während der Schlusspart von sanften Fender Rhodes Klängen davon getragen wird.
Hätte das ganze Album die Power und musikalische Kraft des zweiten Teils, so wäre die Beurteilung durchaus noch etwas positiver ausgefallen, so zeigen The Carpet Knights bereits vielversprechende Ansätze und zum Teil sehr gute Ausführung, der es nur noch an inhaltlicher Konstanz mangelt. Dennoch: guter Retro Stoff.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
29.9.2007 |
Letzte Änderung: |
2.3.2012 |
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