Tales of Power
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Informationen
Allgemeine Angaben
Besetzung
Jim Renda |
Drums, Percussion |
August Smarra |
Guitars, Vocals |
Bud Kelly |
Keyboards, Vocals |
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Tom Ketterer |
Bass, Vocals |
R.J. Ketterer |
Percussion, Vibraphone, Drums, Found instruments, Vocals |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
An Epic: Krail Mountain
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11:53
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2. |
Cobbler's Knob
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10:42
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3. |
We (The Farmer Song)
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7:42
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4. |
The Forgotton Pond
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4:51
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5. |
As The Novelty Wears ...
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8:37
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6. |
Arcanum of Atlantis
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10:37
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7. |
Except For Dreaming
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12:06
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Gesamtlaufzeit | 66:28 |
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Rezensionen

Aus welchem Grund auch immer war man in Amerika, was den klassischen Prog anbelangt, zu spät dran. In den goldenen Jahren des britischen Progressive Rocks (grob 1970-75) gab es kaum vergleichbare Produktionen aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, die symphonischen Prog à la Yes, King Crimson, ELP oder Genesis geboten hätten. Amerikanische Bands betätigten sich eher in Blues- und Hardrockgefilden, im Funk, Brass- und Jazzrock, machten Folk- oder Countryrock, hielten den Westcoastsound am Leben oder spielten ganz "normalen" Rock. Experimentelles und Schräges wie die Musik von Zappa und Beefheart war eher die Ausnahme. Den klassischen Prog entdeckten junge amerikanische Musiker erst Anfang der 70er für sich. Dann, als deren Bands es nach der Mitte des Jahrzehnts zu ausreichend Professionalität gebracht hatten um ein Album zu produzieren, war es zu spät. Die Plattenfirmen waren nicht mehr interessiert. Discomusik war angesagt. Nur wenige US-Progbands - von denen es anscheinend gar nicht einmal so wenige gab - schafften es ein Album zu produzieren und es - wenn auch oft in sehr kleiner Auflage - zu veröffentlichen. Ethos, Happy The Man und Cathedral sind wohl die Bekanntesten davon.
Arabesque aus Pittsburgh gehörten dagegen zu den Gruppen, die es nicht geschafft hatten. Die Band hatte zwar einiges an Material eingespielt, unter durchaus professionellen Bedingungen, doch nichts davon wurde damals veröffentlicht. Die Gruppe existierte von 1973 bis 1980 und hatte in Pennsylvania eine gewisse Anhängerschaft. Erst 2002 erschien eine Auswahl der oben erwähnten Aufnahmen bei Shroom Productions, die sich der Ausgrabung solcher verschollener Tondokumente gewidmet haben (siehe Hands, Intra, Prism, Aurora - offenbar hat das Label die Arbeit inzwischen aber eingestellt), auf CD.
Arabesque machten klassischen Sympho-Prog, der gelegentlich an britische Vorbilder erinnert (am ehesten an Yes), doch durchaus eigenständig daherkommt. Ein dichtes Geflecht von Gitarren, Tasten (meist Orgel und E-Piano) und Bass sprudelt hier aus den Boxen, rhythmisch gefügt von der doppelt besetzten Perkussion. Besonders R.J. Ketterer sorgt mit diversen klappernden, hallenden und scheppernden Klangerzeugern und einem Vibraphon für klangliche Abwechslung und gibt der Musik ein eigenes Gepräge. Gesungen wird auch gelegentlich, nicht sonderlich expressiv oder herausragend, doch mit durchaus schönen Texten, die - wie extra im Beiheft vermerkt - von Pete Sinfield inspiriert sind. Jazzig-flott, treibend-komplex, elegisch-klangvoll und klassisch-symphonisch ist diese Musik, die Bombast genauso vermeidet wie abgleiten ins Mainstreamige oder Hardrockige. "Tales of Power" bietet nichts weltbewegend Neues, aber eine sehr überzeugende und virtuos dargebrachte US-Version des klassischen Progs der ersten Hälfte der 70er, die jedem Freund solcher Klänge sehr viel Spaß machen sollte, so er denn nach mehr dürstet.
Die Aufnahmen stammen von 1976 ("En Epic: Krall Mountain", "We (The Farmers Song)" und "Arcanum of Atlantis"), 1978 ("Except For Dreaming" - eine Live-Aufnahme) und 1979 ("Cobbler's Knob", "The Forgotton Pond" und "As Novelty Wears ..."). Die Klangqualität ist durchweg sehr gut. Die Nummern sind nicht auf "Hochglanz" produziert, was mir aber bei Produktionen aus Amerika eher lieber ist, behalten sie doch so eine gewisse rauhe Frische, die ich sehr schätze.
Kurz: Wer nicht genug bekommen kann vom klassischen Prog der 70er und sich zudem ein wenig für die eher vergessene amerikanische Szene dieser Zeit interessiert, der sollte sich "Tales of Power" besorgen! Mit den Kollegen von Cathedral, Mirthrandir oder Hands kann die Gruppe durchaus mithalten!
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
12.3.2006 |
Letzte Änderung: |
16.5.2014 |
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