Uno
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
Fonit Cetra |
Durchschnittswertung: |
7/15 (1 Rezension) |
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Besetzung
Danilo Rustici |
vocals, electric & acoustic guitar, bass pedals, string pedals, moog, piano |
Elio D'Anna |
sax, flute, string pedals |
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Enzo Vallicelli |
drums, bell, musical box |
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Gastmusiker
Tracklist
Disc 1 |
1. |
Rigth place
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5:41
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2. |
Popular girl
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4:35
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3. |
I cani e la volpe
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4:02
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4. |
Stay with me
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4:11
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5. |
Uomo come gli altri
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1:29
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6. |
Uno nel tutto
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10:12
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7. |
Goodbye friend
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5:54
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Gesamtlaufzeit | 36:04 |
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Rezensionen

Nach dem Ende von Osanna machten Danilo Rustici und Elio D'Anna weiter gemeinsam Musik. Sie nannten ihre neue Band Uno, und gewannen Enzo Vallicelli als Schlagzeuger. Die Gruppe siedelte nach England über, wo auch das einzige Album von Uno entstand. Die Scheibe wurde in zwei verschiedenen Versionen veröffentlicht. In Italien erschien "Uno" zweisprachig (vier in Englisch, drei in Italienisch gesungene Titel), mit dem oberen der eingangs gezeigten Cover. Die "internationale" Version hatte keine italienische Nummern und auch ein anderes, von Hipgnosis entworfenes Cover (das untere der beiden oben gezeigten). Mir liegt die italienische Version vor, die meines Wissens auch die einzige ist, die auf CD wiederveröffentlicht wurde (zuletzt übrigens 2005 von Vinyl Magic, mit schönem Mini-LP-Klappcover).
"Uno" bietet eine etwas komerziellere Fortsetzung dessen, was Rustici und D'Anna schon auf dem letzten Osanna-Album im Angebot hatten (siehe "Landscape Of Life"). Das Ergebnis ist ein meist schwelgerischer, farbig instrumentierter Symphoprog mit gelegentlichen Jazz-Einflüssen, dem aber weitestgehend die von Osanna praktizierten Ausflüge in den Hardrock fehlen (nur in der zweiten Hälfte von "Popular Girl" und zu Beginn von "Uno Nel Tutto" wird es etwas lauter). Die Musik erinnert, zumindest was die Melodien anbelangt, ein wenig an Pink Floyd (um "The Dark Side of the Moon") und die baladesken Momente von King Crimson.
Mit verträumten Flötenklängen und Akustikgitarre geht "Right Place" los, ein getragen-pastoraler Symphoprogsong, der in der Mitte zwar an Klangfülle gewinnt und durch das trötige Sax von D'Anna aufhorchen lässt, der aber trotzdem eher lahm und zäh aus den Boxen quillt. Mit italienischem Gesang hätte mir die Nummer zudem besser gefallen (was auch für die anderen in Englisch gesungenen Stücke gilt). "Popular Girl" beginnt als ziemlich mainstreamiger Rocker, schwingt aber in der Mitte, nach einem kurzen Schlagzeugsolo, in eine flotte, fast wüste Flötenprognummer um, inklusive jaulender und krachender E-Gitarren und Echoeffekten. Nett!
Mit "I Cani E La Volpe" kommt dann ein entspanntes, leicht jazziges Liedchen, welches sich wieder langsam steigert, unterlegt mit klangvollen Tastenflächen, und sich durch das kraftvolle, ausgeflippte Saxspiel D'Annas auszeichnet. "Stay with me" bietet Ähliches, allerdings mit Flöte und einem bluesigen Schluss mit warm brummendem Sax und jaulender E-Gitarre. Dies ist übrigens nicht das erste (und auch nicht das letzte) Mal auf dieser Scheibe, an dem ich an den Saxeinsatz auf Pink Floyds "The Dark Side of the Moon" denken muss. Das kurze, recht kitschige Liedchen "Uomo Come Gli Altri" leitet in das lange "Uno Nel Tutto" über, welches als seltsam wüstes Jazzrockdurcheinander loslegt, versehen mit hyperventilierendem, aggresivem Gesang und wieder heftigst quietschendem und trötendem Sax (was auf Dauer etwas zu nerven beginnt). Nach gut vier Minuten schwingt die Musik aber in einen eher entspannten, leider auch unspannenden Symphoprog um, bestimmt von Synthesizerzischen, dichten Keyboardflächen, dahinschrammelnder Rhythmusgitarre, elegisch-bluesigen Saxlinien (wieder à la "The Dark Side of the Moon") und recht wackeligem Nölgesang. Das Stück klingt schliesslich als typisch italienische Ballade aus. "Goodbye Friend" macht genauso weiter, nur dass wieder in Englisch gesungen wird. In der Mitte der Nummer kommt schliesslich Gastsängerin Liza Strike nervenderweise zum Einsatz, die das Stück in eine ziemlich zähflüssige und seichte Adaption von "The great gig in the sky" verwandelt. Immerhin hat sie auch auf der Vorlage gesungen!
"Uno" merkt man an, dass die drei Musiker eine anspruchsvolle, symphonischprogressiv-jazzige Artrockscheibe machen wollten, die auch ausserhalb Italiens eine Verkaufschance hatte. Eigentlich ist ihnen das auch ganz gut geglückt (ausgenommen der Gesang), obwohl sich damals offenbar kaum jemand für das Album interessiert hat. Mit der Musik von Osanna (die diese vor "Landscape Of Life" gemacht haben) oder der Nachfolgeformation Nova ist das Ganze jedenfalls kaum zu vergleichen. Kurz: "Uno" ist ein recht durchschnittliches Album, mit ein paar interessanten Momenten, welches sich wohl nur Italoprogkomplettisten ins Regal stellen sollten.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
19.6.2006 |
Letzte Änderung: |
6.8.2015 |
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