Debon
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
Voice Records |
Durchschnittswertung: |
11/15 (1 Rezension) |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
-
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23:43
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2. |
-
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23:32
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Gesamtlaufzeit | 47:15 |
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Rezensionen

Wer war Brast Burn? Obskure Platten gibt es ja einige, erschienen in winziger Auflage bei kleinen Labels oder im Eigenverlag, die die wenigsten einmal zu Gesicht bekommen haben, die unter Sammlern aber legendären Status haben und mit entsprechenden Raritätenpreisen gehandelt werden. In den seltensten Fällen ist die Scheibe so obskur, dass man nicht einmal weiß, wer sie denn eingespielt hat. "Debon" von Brast Burn ist so eine Platte. Erschienen ist die LP Mitte der 70er Jahre in Japan (1974 oder 1975), bei einem Label namens Voice Records, dessen einzige andere Veröffentlichung die ebenso obskure einzige LP von Karuna Khyal war.
Welche Musiker hinter Brast Burn steckten war dem Cover der Scheibe offenbar nicht zu entnehmen (zumindest nicht ohne Japanischkentnisse). Auch bei dem 1998 erschienen CD-Reissue ist dies nicht anders. Die Macher von Paradigm Discs tappten offenbar selbst im Dunkeln. Unter der durchsichtigen Platte, auf die man die CD klemmt, ist gar der Satz zu finden: "Paradigm Discs is interested in any communication with Voice Records, Brast Burn and Karuna Khyal". Dies lässt auch darauf schließen, dass das britische Label nicht die Rechte des Albums erworben hat, da der Inhaber derselben nicht zu ermitteln war. Bei Recherchen im Internet stieß ich auf eine Quelle die angab, dass Brast Burn der Musiker Michirou Sakurai gewesen sei, der das Album im Alleingang eingespielt hat. Dass hier jemand alleine tätig ist, würde auch ganz gut zum dargebotenen Klangbild passen.
Zur Musik! "Debon" beinhaltet zwei lange Tracks, die ein reichlich bizarres Durcheinander an Akustikgitarrengeklampfe, schrägem Gesang, E-Gitarrengejaule, allerlei Perkussion, Bass, Piano, Flöten, einigen japanischen Saiteninstrumenten und diversen elektronischen Sounds und Geräusche bieten. Die Musik gleitet folkig-psychedelisch, getragen und meditativ, mitunter sehr repetitiv und hypnotisch dahin, kommt dabei aber recht kantig und roh aus den Boxen. Vergleiche dazu lassen sich am ehesten im Krautrock finden. Faust, die frühen Amon Düül II, Sand, das erste Album von Deuter, aber auch Krautfolk à la Kalacakra, Bröselmaschine und Hölderlin (die erste LP) bieten sich an. Die Musik von Sakurai, so er denn für diese Klänge verantwortlich ist, ist dabei aber noch ein Stück ausgeflippter ausgefallen, reichlich weggetreten und durchgeknallt. Die CD wurde von einer LP gemastert und Clive Graham, der das bewerkstelligt hat, hat sehr gute Arbeit geleistet.
Vor allem unter Krautrockfreaks und Sammlern bizarrer Psychedelikmonstrositäten erlangte die Scheibe, zusammen mit der Schwester-LP von Karuna Khyal, Kultstatus. Dies ist wohl auch die perfekte Zielgruppe für solcherart Musik. Auch ich selbst finde die Platte interessant, sehr eigenartig, alles in allem aber sehr unterhaltsam. Gerade wer Experimentelleres im Grenzbereich von Psychedelik, Avantgarde, und genialem Dilettantismus schätzt (Faust z.B.), dem sollte auch Brast Burn sehr zusagen.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
30.9.2007 |
Letzte Änderung: |
30.9.2007 |
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