Chromagnitude
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
MUSEA |
Durchschnittswertung: |
9/15 (2 Rezensionen) |
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Besetzung
Robert Valet |
keyboards |
Sebastian Jungermann |
bass |
Sandra Baetzel |
vocals, backing vocals, saxophone |
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Volker Janacek |
drums, vocals |
Peter Terhoeven |
guitar |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Gray
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5:10
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2. |
Green
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15:20
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3. |
Red
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8:41
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4. |
Black
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11:33
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5. |
Blue
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6:05
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6. |
Yellow
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9:20
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7. |
White
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7:48
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Gesamtlaufzeit | 63:57 |
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Rezensionen

„Chromagnitude“ stammt schon aus 2007, wenn ich mich recht erinnere, aus der ersten Jahreshälfte. Ich habe mir das Album aus einer gewissen Anhängerschaft für Solar Project heraus auch gleich gekauft. Eine Rezension schreibe ich erst jetzt, das ist schon mal ein Indiz dafür, dass mich dieses Album nicht direkt aus den Socken gepustet hat. Trotzdem bedienen Solar Project schon irgendwie meinen Prog-Geschmack, ähnlich vielleicht wie versus X.
Nach dem kontrovers aufgenommenen „Force Majeure“ geht es auf „Chromagnitude“ allerdings wieder einen Schritt zurück, wobei in diesem Fall die Richtung für mich stimmt. Modernistische Experimente gibt es nicht und Solar Project pflegen den Sound ihrer Alben von „House of S.Phrenia“ bis „Five“, sprich epische Kompositionen mit ausladenden, stark tastendominierten Instrumentalparts mit Anleihen an Pink Floyd, Genesis und Yes. Wobei vor allem floydige Atmosphären sich hier fröhlich tummeln. Allerdings klingen Solar Project auch knackiger und rockiger, dazu tragen schon die gelegentlich schön bratzelnden Gitarren bei. Wunderbare „Abgeh“-Passagen mit instrumentalen Duellen von Keyboards und Gitarre bestimmen die Höhepunkte des Albums, die sich vor allem in „Black“ und „Yellow“ verstecken. Hier ist „Chromagnitude“ grandios und bedient den Sympho-Retroprog-Fan auf's vortrefflichste. Robert Valet zieht alle Register an den Tasten und benutzt erfreulich organische Orgel- und Pianoklänge. Peter Terhoeven an der Gitarre hat seine besten Momente, wenn verzerrte Talk Box-Soli erklingen. Dazu kommen immer wieder kleine Soundgimmicks, schon mal ein orientalisches Klangeinsprengsel und gelegentliche Saxophon-Einlagen.
In „Green“ gibt es anscheinend Versuche ein bisserl anders zu klingen und so entpuppt sich der Song mehr als eine Anhäufung von dahinplätschernden Klangereignissen, obwohl sowohl Valet wie auch Terhoeven schöne Soloparts haben. Aber leider passt das alles nicht so ganz zusammen, deswegen haben wir hier einen Ausfall zu verzeichnen (obwohl, wenn man das Ganze als eine Art Space-Heavy-Blues betrachten würde... dann könnte der Song vielleicht funktionieren). Nicht so gut ist auch die Idee Volker Janacek einige Leadvocals zu überlassen. Seine Stimme ist dünn und flach, das macht leider keinen Spaß. Besser macht da Sandra Baetzel (die frühere „Jade“) ihre Sache. Das Gastspiel von Bettina Wirtz bei Solar Project ist anscheinend beendet und man hat sich, wenn ich bestimmte Einträge auf der Homepage richtig interpretiere, nicht ganz in Frieden getrennt. Auch das Schlagzeugspiel von Janacek ist nicht immer prickelnd, da fehlt es manchmal an Groove und Lässigkeit.
Ein solides Album von Solar Project mit einigen tollen Passagen und ein paar Ausreißern. Auch wenn mich das Project nicht mehr ganz so packen kann, wie vielleicht noch vor fünf bis sechs Jahren, würde ich sagen, Retro- und Sympho-Prog-Fans sollten hier mal reinhören.
Anspieltipp(s): |
Black, Yellow |
Vergleichbar mit: |
Pink Floyd meets Beck Bogert Appice im Sympho-Gewand |
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Veröffentlicht am: |
28.4.2008 |
Letzte Änderung: |
28.4.2008 |
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Mein Gott, ist das eine wechselhafte Vorstellung der deutschen Band Solar Project. Dabei steht der Begriff "wechselhaft" nicht etwa für Stilvielfalt, sondern schlichtweg für die musikalische Leistungsfähigkeit der Band. Insgesamt klingt das Material wie eine Mischung aus Pink Floyd und Ayreon. In den oftmals langen Songs steckt einiges an abwechselnden Soundstrukturen, ausladenden Instrumentalteilen, psychedelisch-spacigen Einflüssen, allerlei Soundeffekten, aggressiver Hammond-, Moog-, Mellotron-Prog, kleinere Saxofon-Kaskaden, harte und floydige Gitarrenlinien, sowie schlichte und eingängige Harmonien - was ja soweit auch äußerst unterhaltsam ist. Doch es glänzt hier noch lange nicht alles, denn diese Elemente werden viel zu brutal, krampfhaft und künstlich zusammengeführt. Was sehr leicht zum Bruch und zur Orientierungslosigkeit führt, oder ein anderes auffallendes Extrem, die Stücke tummeln zu lange im eigenen Saft umher. Was sehr schade ist, aber es gibt oftmalig nur diese beiden Möglichkeiten auf "Chromagnitude" zu erkennen. Nächste zerstörende Wirkung hat die tiefe und mit sehr wenig Tönen ausgestattete Stimme von Volker Janacek. Doch zum Glück, er hält sich mit seinem Sologesang sehr zurück und überlässt Sandra Baetzel den Haupt-Gesangsanteil, die gesangstechnisch ausgezeichnet disponiert ist. Ihre anschmiegsame Stimme schmeichelt sich angenehm unaufdringlich ins Gehör, klingt ein bisschen wie Tracy Hitchings (Landmarq). Singen wiederum beide im Duett, so passt das eigentlich ganz gut zusammen. Was mich dagegen wieder etwas abschreckt ist das spröde und schlecht abgemischte Schlagzeugspiel. Doch bei aller Kritik, es sind durchaus auch fruchtbare Sachen zu hören, besonders wenn sich die Songs in einen schnell sowie massiven Retroprog im Keith Emerson-artigem Sound hochstilisieren.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
24.12.2009 |
Letzte Änderung: |
24.12.2009 |
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