Cheval - Volonté De Rocher
|
|
Informationen
Allgemeine Angaben
|
Label: |
|
Durchschnittswertung: |
8.67/15 (3 Rezensionen) |
|
Besetzung
Björn J:son Lindh |
flute |
Fredrik Janacek |
bass |
Bengt Johansson |
EWI,saxophone and percussion |
Mats Johansson |
keyboard |
|
Tommy Nilsson |
guitar |
Jan Schaffer |
guitar |
Jan Severinsson |
keyboard,flute and mallets |
Kjell Severinsson |
drums,percussion and vocals |
|
Tracklist
Disc 1 |
1. |
Initiation
|
5:00
|
2. |
The Find
|
11:27
|
3. |
The Interpreter
|
11:52
|
4. |
33 Years
|
8:42
|
5. |
The Ciceron
|
4:42
|
6. |
The Aged
|
5:40
|
7. |
Present
|
2:00
|
8. |
The 8th Wonder
|
1:59
|
Gesamtlaufzeit | 51:22 |
|
|
Rezensionen

Mit ihrem fünften Album bewegte sich die schwedische Band "Isildurs Bane" nach dem symphonischen und jazzrock-beeinflussten vorhergehenden Platten langsam in Richtung des kammermusikalischen, komplexen Prog wie auf "MIND Vol.1". Auch hier stammen schon alle Kompositionen von Keyboarder Mats Johansson und die Band wird unterstützt von einem Kammerensemble, dem "Hallandsensemblen" mit Streichern, Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Hörnern.
"Cheval" ist ein Konzept-Album, das inspiriert wurde durch den Franzosen Ferdinand Cheval, der Ende des 19. und Anfang des 20.Jahrhunderts 33 Jahre lang - inspiriert durch einen seltsam geformten Stein, den er auf einer Wanderung gefunden hatte - an einer Art Fantasie-Palast, dem 'Palais Idéal' baute und sich danach den Rest seines Lebens 10 Jahre lang der Erbauung der eigenen Grabstätte widmete. "Isildurs Bane" inszenieren ihre Hommage als Hymne auf Kreativität und Humanismus.
Musikalisch gibt sich "Cheval" noch nicht ganz so ausgereift und komplex wie "MIND Vol.1"; das Orchester wird nicht so nahtlos und perfekt integriert, aber dafür herrscht eine grössere Stil- und Soundabwechslung. Der Opener "Initiation" zeigt allerdings schon die typischen Percussion-Schläge und spannenden Synthie-Arpeggios, fette Frickelgitarre und coolen Fretlessbass. "The Interpreter" hingegen ist fast eine reine, gut orchestrierte Orchesternummer (+ Drums), die mich in ihren bewegten, Fantasie-artigen Linien und romantischem Überschwang (Fanfaren et. al.) ein bisschen an Emersons ersten Satz der "Five Bridge Suite" von "The Nice" erinnert, aber besser. Manchmal liegt aber auch ein Hauch von dramatischer Musical-Mucke in der Luft, aber dennoch bleibt das Ganze eine nette Nummer. "33 Years" schlägt etwas dunklere, ruhigere Töne an, wieder mit Kammerorchester, während "The Ciceron" zu einer richtig gehenden rockigen Fusionnummer wird, inklusive mauliger Gitarre und klasse blubberndem Fretless-Bass mit Solospot. Schön! Mit dem kurzen "Present" finden wir uns tatsächlich in der (damaligen: 1989) Gegenwart wieder: penetrante Synthie-Drums, Synthiebass, Orchester-Hits, Plastiksound. Wenn auch komplex, dennoch: voll Eighties, ey! "The 8th Wonder" hat einen schönen, klassischen Chor-A-Capella-Einstieg, danach eine Wiederaufnahme der Orchesterthemen von "The Interpreter".
Insgesamt ist Cheval eine wirklich schöne Platte geworden; die Band kling noch nicht ganz so reif wie später, aber der Weg dorthin ist aufgezeigt.
Anspieltipp(s): |
Initiation, The Interpreter |
Vergleichbar mit: |
|
|
Veröffentlicht am: |
14.5.2002 |
Letzte Änderung: |
14.5.2002 |
|
|
Zum Seitenanfang

Auf "Cheval" findet sich eine ganze Reihe spannender Einfälle und schöner Melodien, die, wie Udo richtig angemerkt hat, schon deutlich zu den späteren MIND-Alben weisen. Mats Johansson gelingt es jedoch noch nicht, diese zu einem wirklich stimmigen Ganzen zu verknüpfen. Statt das Material über den ganzen Zeitraum so langsam und vorsichtig weiterzuentwickeln, wie es ihm an einigen Stellen bereits recht gut glückt, führt er die Stücke meist durch das Einfügen oft wenig passender neuer Teile fort. Dadurch wird der Schwung zwar immer aufrecht erhalten, aber es entsteht - trotz des Wiederaufgreifens früherer Melodien - ein reichlich zerrissener Eindruck, der der Atmosphäre wenig förderlich ist.
Auch in den jeweiligen Songteilen wirken einzelne Linien häufig etwas unmotiviert und darüberhinaus tut der fette, doch bei den Drums und den Keyboards ziemlich plastikmäßige Sound sein übriges, um den Gesamteindruck zu schmälern. Was übrig bleibt, ist ein angenehmes, aber deutlich unausgereiftes Album.
Anspieltipp(s): |
The Interpreter |
Vergleichbar mit: |
|
|
Veröffentlicht am: |
15.3.2003 |
Letzte Änderung: |
15.3.2003 |
|
|
Zum Seitenanfang

Worauf meine beiden Vorschreiber nicht hingewiesen haben - vermutlich empfinden sie es nicht so - ist, daß die Musik auf "Cheval" über weite Strecken doch recht seicht geraten ist. Das ist zwar schon kammermusikalisch-komplex, doch auch überaus glatt, ohne Kanten und Ecken und erinnert eher an enspannte Filmmusik, Hintergrundmusik für einen Werbefilm oder Musik für ein gefälliges Musical, als an eine Prog-Rock-Suite. Selbst wenn einmal die Gitarren "krachen" (in "Initiation" oder am Ende von "33 Years" z.B.) klingen diese glattgebügelt und geschönt, so als wollte man jegliche Härte, die den Zuhörer vielleicht in seiner Harmonie stören könnte, vermeiden.
Recht entspannter "Neo-Romantik"-Prog (Typ "Serenade") wird hier geboten, mit gelegentlichen Fusion/Jazzrock-Einlagen ("The Ciceron"), die dann für etwas mehr Schwung sorgen. Alles in allem ist die Musik auf dieser Scheibe doch ziemlich lahm und unspektakulär. Daß der Sound, insbesondere des "Plastik"-Schlagzeugs, noch recht 8ziger-Jahre-typisch ist, wurde in den beiden anderen Rezensionen ja schon erwähnt.
"Cheval" ist ein Übergangswerk, das meiner Meinung nach eher mißglückt ist. Isildurs Bane sollten sich mit ihren späteren Veröffentlichung deutlich steigern, obwohl dieses Glätte, dieses Filmmusikartige - zumindest bis Mind vol. 2 - nie ganz aus ihrer Musik verschwindet.
Anspieltipp(s): |
|
Vergleichbar mit: |
|
|
Veröffentlicht am: |
9.4.2004 |
Letzte Änderung: |
9.4.2004 |
|
|
Zum Seitenanfang
Alle weiteren besprochenen Veröffentlichungen von Isildurs Bane
Zum Seitenanfang
|