Dawn of the Cycads
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Informationen
Allgemeine Angaben
Besetzung
Roger Miller |
Grand Piano, Keyboards, Organ, Percussion |
Erik Lindgren |
Minimoog, Memorymoog, Rythm Machines, Percussion |
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Rick Scott |
Farfisa, DX-7 Synthesizer, Percussion, Piano |
Martin Swope |
Guitar, Percussion |
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Gastmusiker
Steve Adams, Allan Chase, Tom Hall, Cercie Miller |
Sax |
Michael Cohen |
Percussion |
Leon Janikian |
Clarinet |
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Peter Prescott |
Percussion |
Steve Stain |
Percussion |
Taki |
Dono |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Sound Valentine
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3:19
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2. |
Transformation of Oz
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2:25
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3. |
Drift
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2:39
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4. |
The Orange Ocean
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2:31
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5. |
Triasssic, Jurassic, Cretaceous
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6:19
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6. |
Shiny Golden Snakes
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3:07
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7. |
Ptoccata
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3:23
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8. |
(Exerpts from) The Rite of Spring
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6:50
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9. |
International Tours
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2:54
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10. |
Terry Riley´s House
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4:03
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11. |
Theme from Rocky and Bullwinkle
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1:30
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12. |
The Tyger
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3:20
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13. |
The Fundamental
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2:51
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14. |
Bridge Underwater
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5:26
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15. |
Chen/The Arousing
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2:13
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16. |
Final Motif
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4:02
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17. |
Pulse Piece
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3:17
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18. |
The Common Sparrow
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4:56
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19. |
POP Triassic
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3:30
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Gesamtlaufzeit | 68:35 |
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Disc 2 |
1. |
Lost in the B-Zone
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4:33
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2. |
Waterwheel
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3:57
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3. |
Excavation No. 32
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3:09
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4. |
Scenes from a ...
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5:06
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5. |
The Beat of the Mesozoic, part I
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5:35
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6. |
Jay Reeg Intro
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0:54
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7. |
Carbon 14
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4:35
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8. |
Chariots of Fire
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3:01
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9. |
Lqabblil Insanya
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4:44
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10. |
Modern Warfare
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3:44
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11. |
Slo-Boy
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4:02
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12. |
Laramide Revolution
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6:05
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13. |
Pulse Piece
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4:40
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Gesamtlaufzeit | 54:05 |
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Rezensionen

Als Roger Miller und Erik Lindgren 1980 einige Pianostücke Millers aufnahmen, hatten sie eigentlich gar nicht vor eine Band zu gründen. Lindgren und Miller kannten sich seit Mitte der 70er Jahre. 1977 waren beide in der Band Moving Parts zu finden, aus der - nachdem Lindgren ausgestiegen war - Mission of Burma wurde. In Mission of Burma, Bostons legendärer Post-Punk-Artrock-Band, spielte Miller E-Gitarre. Ende des Jahrzehnts wollte er aber einen alten Wunsch verwirklichen und einige von ihm komponierte Klavierstücke einspielen, versehen mit Loops und Tonbandeffekten. Dazu kontaktierte er Lindgren, der über ein eigenes Studio verfügte und die beiden legten los.
Ein Stück der Sammlung - "Pulse Piece" - erschien 1981 auf einem Sampler mit Independent-Musik aus Boston (namens "A wicked good time"). Als Bandnamen hatten sich Miller und Lindgren "Birdsongs of the Mesozoic" ausgedacht. Anlässlich der Release-Party des Samplers sollten alle vertretenen Bands auch ein kurzes Konzert geben. Miller bat den Mission-of-Burma-Kollegen Martin Swope und seinen Freund Rick Scott an jenem Abend auszuhelfen. Was als einmaliger Auftritt geplant war, war die Geburtsstunde von Birdsongs of the Mesozoic. Die Band gibt es - nach einigen Besetzungswechseln - bis heute. Mission of Burma lösten sich schon 1983 auf (allerdings gibt es die Band inzwischen wieder).
Das derzeit neueste Album von Birdsongs of the Mesozoic ist "Dawn of the Cycads". Es handelt sich dabei aber nicht um ein neues Studioalbum, sondern um eine Kompilation, die das erste veröffentlichte Material der Formation beinhaltet. "The complete Ace of Hearts Recordings (1983-87)" lautet daher auch der Untertitel des Albums. Ace of Hearts war das damalige Plattenlabel der Band. Die Doppel-CD vereinigt die drei ursprünglich als Vinyl veröffentlichten Scheiben der Gruppe ("Birdsongs Of The Mesozoic EP", "Magnetic Flip" und "Beat of the Mesozoic"). Dazu kommen drei Bonusstücke, darunter das schon erwähnte "Pulse Piece", und ein bisher unveröffentlichtes, 1987 mitgeschnittenes Konzert ("Between Fires").
Die Musik der Birdsongs aus den frühen 80ern war eine recht eigene Mischung aus New Wave, Elektronischem, etwas Punk, Avantgardistischem und zeitgenössisch-klassischen Einflüssen. Recht viele Tastensounds, darunter recht prominent Millers Piano, bestimmen die Musik, dazu kommt Martin Swopes E-Gitarre und viel Perkussion. Letztere kommt oft aus der Dose - Erik Lindgren bediente die "rhythm machines" - beinhaltete aber auch allerlei akustisches Klappern, Plingen und Rumpeln, Tonbandeffekte und sonstige Geräusche.
Das musikalische Ergebnis ist ein ziemlich spannender elektronischer Kammerrock, der oft so klingt, als hätte man den frühen Kraftwerk einen klassisch ausgebildeten Pianisten beigesellt. Virtuoses Geklimper trifft auf minimalistische und kantige Rockfiguren, klangvolle Synthesizerflächen, repetitive Rhythmusmuster, RIO-Freispieleinlagen oder einfach nur ein aberwitziges Durcheinander. Sehr dichte und komplexe Musik setzt das Bostoner Quartett dabei dem Hörer vor, die schräg und dissonant, aber sehr schwungvoll und abwechslungsreich aus den Boxen gepurzelt kommt. Die LP ist sicher der Höhepunkt dieser Sammlung, und wohl auch einer in der Diskographie der Band. Mit "(Exerpts from) The Rite of Spring" gibt es hier sogar eine der in Progkreisen meist geschätzten Klassikadaptationen (und eine sehr gelungenen noch dazu). Das wirre "Triasssic, Jurassic, Cretaceous" - das Bonusstück "POP Triassic" scheint mir eine Alternativversion davon zu sein -, mit allerlei bizarren elektronischen und akustisch verfremdeten Vogelgesängen, ist zudem eine beeindruckende Klangwerdung des Bandnamens. So ähnlich werden wohl (zumindest in der Fantasie des Rezensenten) die Gesänge der Reptilienvorfahren der Vögel geklungen haben.
"Dawn of the Cycads" ist ein sehr erfrischendes und ungestümes Album, welches einen exzellenten Überblick über das Frühwerk einer der wichtigsten und langlebigsten RIO/Avant-Formationen der USA gibt. Liebhaber des Genres sollten zugreifen!
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
20.10.2008 |
Letzte Änderung: |
20.10.2008 |
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