Tangerine Dream
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Bemerkungen
Das auf Tonträgern dokumentierte Schaffen der Elektronik Pioniere Tangerine Dream kann
wie folgt unterteilt werden :
1970-73
Die Anfangsphase (auch The Pink Years genannt), beginnend mit dem avantgardistisch-krautrockigen, den irreführenden Titel "Electronic Meditation" tragenden Debütwerk.
Dann Übergang zur teilweise von Pink Floyd beeinflussten, "kosmischen" Musik.
Erst auf dem zweiten Album "Alpha Centauri" kommen Synthesizer zum Einsatz, bis dahin kam man ohne elektronische
Instrumente aus. Nach den Aufnahmen zu "Green Desert", die erst in den 80-ern in überarbeiteter Form veröffentlicht wurden,
unterschrieb die wahrscheinlich beste Tangerine Dream-Besetzung (Froese, Franke, Baumann) einen
Plattenvertrag bei Virgin Records.
1974-83
"The Virgin Years", begannen mit den wegweisenden Tangerine Dream-Werken (Phaedra, Rubycon),
die die "Berliner Schule" der elektronischen Musik begründeten. Nach dem Weggang von Peter Baumann
begann 1977 die Zeit der Neuorientierung. Nach "Cyclone", einer progrockigen LP mit Gesang und Schlagzeug, kam "Force Majeure",
eine damals vergleichsweise orientierungslos wirkende Duo-Platte von Froese und Franke, die sich von dem Schlagzeuger Klaus Krieger
begleiten ließen. Das mit dem Neuzugang Johannes Schmoelling und unter Verwendung des digitalen Instrumentariums aufgenommene
Album "Tangram" zeugte von der wiedergewonnenen Form, wobei allerdings das Symphonisch-Verträumte
straffer gestalteten Stücken weichen musste.
Die leicht zugänglichen und kompakten Studioalben "Exit" und "White Eagle" kamen sogar mit beinahe tanzbarer Rhythmik und mitunter
popähnlichen Strukturen daher. 1983 endete für TD die Zeit bei Virgin Records, die mit dem sequencerorientierten, an die 70-er erinnernden
Album "Hyperborea" abgeschlossen wurde.
1984-90
Mit "Poland", der ersten TD-Platte bei Jive Records begannen die sog. Blue Years. Das Trio konnte noch einmal an die eigene epische Vergangenheit anknüpfen, wenn
auch auf weit weniger atmosphärische, bisweilen auch etwas poppig angehauchte Art und Weise.
In diese Zeit fallen auch unzählige Soundtrack-Arbeiten, die musikalisch gesehen sehr oft recht uninspiriert klingen.
Für Schmoelling, der die Band 1985 verlassen hatte, kam der Österreicher Paul Haslinger. Das erste
Album mit ihm, "Underwater Sunlight", bot noch symphonisch-elektronischen Prog, bis man sich auf den nächsten Alben
in erster Linie dem leicht sphärischen Electronic-Pop zuwandte. Der angeblich nicht wegen musikalischer Differenzen 1987 erfolgte Weggang von Chris(topher) Franke konnte an der zunehmenden Verflachung der TD-Musik auch nichts mehr ändern. 1988 unterschrieben Froese und Haslinger einen Plattenvertrag bei Peter Baumanns Private Records. Die Zeit von 1988 bis 1990 wird auch als Melrose Years bezeichnet.
1990-1997
Die 90-er leiteten Tangerine Dream mit der stark Pop-orientierten Scheibe "Melrose" ein. Nichts schien mehr unmöglich bei
der ehemals progressiven Formation. Ein Saxophonist als Gastmusiker war auch nicht die beste Lösung, um "Melrose" vor Fahrstuhlmusik-Touch
zu bewahren. Angeblich konnten Tangerine Dream mit "Melrose" einige neue Fans dazugewinnen, die man mit
Scheiben wie z.B. "Rubycon", oder "Zeit" höchstwahrscheinlich jagen könnte.
Danach verließ Haslinger Edgar Froese und seinen auf "Melrose" zum ersten Mal mitspielenden Sohn Jerome und machte Tangerine Dream damit zu einem Projekt der Froese-Familie. Die von mir subjektiv festgelegte Schaffensperiode 1990-1997 wird von meistens halbgaren Versuchen bestimmt, die Musik von
Tangerine Dream mit Mainstream-Rock, Pop, Dancefloor, oder Klassik zu vermengen, dieses zeitweise mit Hilfe von Gastmusikern..
1998-2004
1998 brachte bis auf Soundtrack-Material und ein Remix-Album keine neue TD-Musik. Mit dem rhythmisch-kosmischen Album "Mars Polaris" von 1999
kam wieder mehr Atmosphäre in die Musik von Tangerine Dream. Die zwischen 1999 und 2004 veröffentlichten TD-Platten erwecken den Eindruck einer verstärkten Rückbesinnung auf die eigene Geschichte.
(Siggy Zielinski)
Leitfaden
Tangerine Dream-Eintrag im Leitfaden "Elektronische Musik"
Personell verwandte Bands (Pfadfinder)
Agitation Free; Peter Baumann; Chris(topher) Franke; Edgar Froese; Jerome Froese; Paul Haslinger; Michael Hoenig; Hoenig / Göttsching; Steve Jolliffe; Kluster; Quaeschning & Schnauss; Roedelius/Schnitzler; Scarecrew; Johannes Schmoelling; Conrad Schnitzler; Klaus Schulze; Michael Shrieve with Kevin Shrieve and Klaus Schulze
Alle besprochenen Veröffentlichungen von Tangerine Dream
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Besprochener Lesestoff zu Tangerine Dream
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