Hur! Hommage à la musique de Christian Vander
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Informationen
Allgemeine Angaben
Erscheinungsjahr: |
2009 |
Besonderheiten/Stil: |
Zeuhl |
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Label: |
Soleil Zeuhl |
Durchschnittswertung: |
10/15 (1 Rezension) |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Üdü Wüdü
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4:38
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2. |
Kobah
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6:37
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3. |
Mekajak
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4:21
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4. |
Hamataak
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5:33
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5. |
Vision de Zëss
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5:28
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6. |
Aïna
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4:06
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7. |
Ronde de nuit
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7:42
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8. |
Cosmos/A Fïïeh
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5:56
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9. |
Aïna
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6:23
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10. |
Malawëlëkaahm
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4:31
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11. |
Dondaï
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5:06
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12. |
The last seven minutes
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4:25
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Gesamtlaufzeit | 64:46 |
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Disc 2 |
1. |
Titelbon
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5:53
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2. |
Malaria
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4:38
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3. |
Otis
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5:47
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4. |
Africa Anteria
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5:26
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5. |
Klaus Kombalad
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6:28
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6. |
Stand in the light
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5:12
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7. |
Cosmos
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4:32
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8. |
LA Dawotsin
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3:58
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9. |
Ëk Sün Da Zëss
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6:02
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10. |
Waïnsaht!!!/Wlasik Steuhn Kobaïa/Da Zeuhl Wortz Waïnsaht
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6:05
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11. |
Ëmëntëht-Rê
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6:57
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12. |
Maahnt
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4:21
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13. |
Köhntarkösz
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5:55
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Gesamtlaufzeit | 71:14 |
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Rezensionen

Im Jahre 2009 feierten Magma ihren 40sten Geburtstag. Grund genug für Alain Lebon auf seinem Label Soleil Zeuhl, welches zudem in eben jenem Jahr 20 Jahre alt wurde, ein Magma-Tribute-Album zu veröffentlichen. Das Ergebnis war "Hur! Hommage à la musique de Christian Vander", zusammengestellt von Toningenieur und Produzent Alain Juliac (in den 70ern u.a. verantwortlich für einige Alben von Zao) und eingespielt von mehr oder weniger bekannten Bands und Musikern, entweder mit direkten oder indirekten Verbindungen zu Magma, oder deren Werk deutlich vom Zeuhl beeinflusst oder inspiriert ist.
"Hur! Hommage à la musique de Christian Vander" war nicht die erste Kompilation dieser Art. Nur zwei Jahre früher war mit "Hamtaï! Hommage à la musique de Christian Vander" eine ganz ähnliches Album erschienen (welches inzwischen offenbar nur noch zu Liebhaberpreisen auffindbar ist), ebenfalls koordiniert von Juliac, allerdings veröffentlicht von Michel Altmayers Welcome Records, welches uns vor vielen Jahren ein Reissue des einzigen Troll-Albums (siehe "Troll Vol. 2") versprochen hat (auf der Internetseite des Labels ist das Album nun schon seit über 10 Jahren als "availabe soon" aufgeführt), das aber bisher nicht das Licht der Welt erblickt hat. "Hur!" ist sozusagen der Nachfolger von "Hamtaï!", mit anderen Stücken und teilweise anderen Musikern.
Eine umfangreiche Sammlung von Vander-Nummern, bzw. von von Vander-Nummern inspirierten Stücken gibt es hier, die sich meist deutlich vom Original entfernen, bzw. eigene Ideen integrieren. Das klappt mal besser, mal weniger gut. Oder, das klangliche Ergebnis mundet dem Rezensenten mal mehr, mal weniger. Zu den Höhepunkten des Albums zählen das freiformatig schwebende, perkussiv hallende "Mekajak" (nach Motiven aus "Mëkanïk Destruktïw Kommandöh") von Blasquitz/Shehan und die tolle Version von "Hamtaak" von Pochakaite Malko, dominiert vom knarzend geigenden Gast Akihisa Tsuboy (von KBB), begleitet von der mächtigen Rhythmusfraktion und fernöstlichen Einlagen an Flöte und Perkussion (die mitunter fast gälisch-folkiges Flair verbreiten).
Mächtig ist auf diesem Album auch sonst ein Wort, welches man des Öfteren verwenden muss. Simon Steenslands kantige Interpretation von "Malaria", natürlich dominiert von seinem kraftvollen Bass, das grandiose "Klaus Kombalad" von Guapo, das sich intensiv und hypnotisch, bestimmt von hallenden Klarinettenklängen, einem perlenden E-Piano, symphonischen Tastenteppichen, und wieder einem satt wummerndes Bass, wüst steigernd aus den Boxen quillt, und natürlich Jannick Tops "Cosmos", bestehend vornehmlich aus von Bässen, Cello und Tasten erzeugten Sounds, muss man mit diesem Adjektiv belegen.
Sehr gelungen ist auch "Ëk Sün Da Zëss" von Bruno Heuze, das ambientartig, aber versehen mit den nötigen druckvollen Bassspuren, viel glockiger Perkussion und klassischem Zeuhl-Gesang, klangvoll voran schwebt. Auch "Ëmëntëht-Rê" von d-zAkørd, sperrig, klangmalend, freiformatig dröhnend, wenn auch ein klein wenig zäh, von jeweils vier Gitarren und Bässen vorgetragen, und das abschließende "Köhntarkösz" von Maigan/Lavergne/Bigot, welches eine dichte mysteriöse Atmosphäre verbreitet, symphonisch-schwebend, doch versehen mit Ecken und Kanten und wieder einer sehr virtuosen Bassarbeit, können überzeugen.
Viele der weiteren Nummern bewegen sich recht klar in traditionellen jazzig-proggig-zeuhligen Gefilden, klingen damit nicht sehr viel anders als das Vorbild, und liefern sehr ordentliche bis mitreißende Interpretationen: "Cosmos/A Fïïeh" von Ain Soph Aur, "Malawëlëkaahm" von Tollophonie (François Thollot), "Dondaï" von Musique Noise (hier nervt der etwas arg jaulend-heulende Gesang), "Titilbon" von Setna (ein bisher unveröffentlichtes Stück von Magma aus den späten 70ern – recht luftig, brav und elegant) und "Waïnsaht!!!" von Neom (das von allen Nummern am authentischsten klingt und auch als Demoaufnahme von Magma durchgehen könnte).
Olivier Olmos, der Sohn von Claude (einer der wenigen Gitarristen von Magma), liefert eine sehr funkige Interpretation von "Kobah" ab, während das Pthä Sextett (leicht angeschrägt), Post Image (eher brav, wenn auch ungewöhnlich elektrifiziert, Jafis (versehen mit viel soulig-warmem Damengesang) und Gerard Prevost (einstmals bei Zao) recht jazzig zu Gange sind.
Wie schon angedeutet, sagt nicht alles dem Rezensenten zu. Die metallisierte Version von "Vision de Zess" mit exaltiert genretypischem Gesang (in Englisch) nervt doch ziemlich. Auch das wave-artig interpretierte "Aïna" von John Trap passt nicht so recht ins Magma-Klangbild, vor allem der alberne hochlagig-quietschende Kindergesang (Spass-Schrägpop?). Patrick Gauthier Keyboard- und Midi-Soundexkurs wirkt doch sehr dünn und artifiziell, während der Spiritual-Blues von Mapop, versehen mit entsprechendem Gesang, sehr gewöhnungsbedürftig (ziemlich furchtbar) ist (Magma für den Gospel-Gottesdienst?).
In die Kategorie "interessant" kann man dann noch die flotte Akustikversion von "Üdü Wüdü" von Minimum Vital (vornehmlich Piano, Bass und Perkussion), "Ronde de nuit" von Alifair (Jean Pascal Boffo) für hallende und schallende Sologitarre, etwas Perkussion und Sologesang und die jazzig-brassrockigen Version von "Africa Anteria" (von der Univeria Zekt) der Forgas Band Phenomena.
Das alles lässt sich, mit wenigen Ausnahmen, gut hören und macht meistenteils Spaß. Magma-Adepten sollten hiermit also zufrieden sein, und bekommen mehr und mitunter erfrischend anders interpretierte Versionen ihrer bevorzugten Musik. Kurzum: Ein alles in allem gelungenes Tribute-Album.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
15.4.2017 |
Letzte Änderung: |
21.4.2017 |
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