Golem / Vesiliirto
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
Kevyt Nostalgia / Super Metsä |
Durchschnittswertung: |
10/15 (1 Rezension) |
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Besetzung
Mika Rättö |
Vocals, Keyboards |
Janne Westerlund |
Guitars, Percussion, Keyboards, Voice |
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Jussi Lehtisalo |
Bass, Voice |
Tomi Leppänen |
Drums, Percussion |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Salamander sword
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18:41
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2. |
Matka
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9:51
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3. |
Destination thunder
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5:14
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4. |
True incubus from beyond
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11:45
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5. |
At war with mercy
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10:08
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6. |
Forbidden steel patriot
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4:38
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Gesamtlaufzeit | 60:17 |
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Disc 2 |
1. |
Korahteleva haapa
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6:57
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2. |
Tuliset miekat käsissä
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12:24
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3. |
Kavaljeeri
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6:32
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4. |
Neljä kolkaa
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4:36
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5. |
Haulikko ja kivääri
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11:07
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6. |
Skanner / Lähetys
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21:51
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Gesamtlaufzeit | 63:27 |
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Rezensionen

"Golem / Vesiliirto" wurde erstmals im Jahre 2004 in kleiner Auflage als Doppel-LP veröffentlicht. Es war das erste Album einer Reihe von Liveaufnahmen, die von Circle nur in Vinyl gepresst veröffentlicht wurden. Es sollten noch einige weitere folgen und die Band hält bis heute an diesem Format fest. Das nächste Album der Serie (namens "SSEENNSSEESS") ist für Anfang 2014 angekündigt. Mitunter legt die Band aber nach einiger Zeit auch eine CD-Version nach (siehe auch "Soundcheck"). So erschien 2013 bei Ektro Records eine digitale Version von "Golem / Vesiliirto", erweitert um rund 35 Minuten an Bonusmaterial.
"Golem / Vesiliirto" bietet - der Titel deutet es schon an - Zweierlei. "Golem" beinhaltet einen Konzertmitschnitt aus einer Lokalität namens "Semifinal" in Helsinki vom November 2003. "Vesiliirto" (was offenbar "Aquaplaning" bedeutet) entstand dagegen in einem Tonstudio, wurde aber wohl auch spontan und live eingespielt.
Sehr frei-improvisierend und klangschwebend waren Circle an jenem Abend in Helsinki zu Gange. Das einleitende "Salamander Sword" besteht vornehmlich aus mächtigen Drones und krautig-schrägem Wabern, in das recht viel Mundharmonikatröten, hallendes Basswummern und allerlei Sprachfragmente (vermutlich vom Band) und bizarre Stimmeinlagen (Jodeln, Krächzen, Schreien, Lamentieren) eingewoben sind. In der zweiten Hälfte des Stücks arbeiten sich E-Gitarre und Schlagzeug langsam nach vorne und die Musik verwandelt sich nach und nach, insbesondere nach dem Übergang zu Track 2 "Matka", in einen lärmend-wüsten, hypnotischen voran schreitenden Postrockjam, bestimmt von jazzig-canterburyartigen E-Pianolinien und Mika Rättös sehr eigenen, folkig-getragenen Gesangseinlagen. In ähnlichen Gefilden, zwischen Noise, Lärm, Postrock, Retrocanterburesken Songs (in Finnisch natürlich) und krautigen Soundexkursen bewegt sich auch der Rest dieses Livemitschnitts. Die Klangqualität ist sehr gut.
Das Studiomaterial auf der zweiten CD wirkt dagegen etwas zerfahren und sehr spontan. Offenbar haben sich die vier Protagonisten mit ihren Instrumenten ins Studio gestellt und mal drauflos musiziert. Das Ergebnis sind mitunter etwas ziellos dahin gleitende instrumentale Klangexkurse, freiformatig-krautige Klanggemenge und dynamisch voran schreitende, minimalitisch-repetitive, bisweilen leicht angejazzte Rockjams, die mitunter aber etwas arg auf der Stelle treten. Insbesondere das abschließende "Skanner / Lähetys" braucht ziemlich lang, um seine musikalische Botschaft zu vermitteln. Trotzdem gibt es hier viele spannende, kantig, virtuos und dicht verzahnt voran rockende Momente, insbesondere in "Tuliset Miekat Käsissä" und "Haulikko Ja Kivääri".
"Golem / Vesiliirto" bietet einen schönen Einblick in das Liveschaffen von Circle von Anfang-Mitte des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends. Hier wird alles in allem farbig und virtuos musiziert, frisch und spontan, mit kosmischem Tiefgang und hypnotischer Kraft, ohne in metallisch-punkige Stonergefilde zu geraten (was auf rezenteren Livescheiben der Finnen ab und an passiert). Circle-Fans können zugreifen!
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
24.12.2013 |
Letzte Änderung: |
17.6.2014 |
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