Tanta Furia
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Informationen
Allgemeine Angaben
Besetzung
Mishkin Fitzgerald |
Vocals, Piano & Accordion |
Garry Mitchell |
Violin, Cello, & BVs |
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Forbes Coleman |
Bass, Guitars, & BVs |
Hana Maria |
Drums, Programming, Synths, & BVs |
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Gastmusiker
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The Dulcetones |
Gospel Choir |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
In Spite of You
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5:35
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2. |
Part of Me
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3:05
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3. |
Scars
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4:27
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4. |
Deathbed Confession
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4:19
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5. |
Temple
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3:51
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6. |
Elliot
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3:44
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7. |
Spit
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3:14
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8. |
Mary
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4:55
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9. |
Bones of God
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4:07
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10. |
Tanta Furia
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4:12
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11. |
Eulogy
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5:25
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Gesamtlaufzeit | 46:54 |
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Rezensionen

Neulich hatten wir's von femal frontiertem Prog. Also Prog mit einer Frau vorndran. Weil irgendwer glaubte, uns The Anchoress andrehen zu müssen, eine ziemlich dahergelaufene Allerweltspopband a la Lena, die unbedingt Prog sein soll - warum auch immer.
Und dabei gibt es tollen femal frontierten Prog - da muss man längst nicht mehr auf Renaissance oder die Art Bears verweisen. Auch die grauenvollen Feen"prog"zeit ist endlich vorbei. Stattdessen wachsen derzeit allenthalben junge frische Femprogbands aus den Böden, so dass kaum noch einer(r) mitkommt. Die großen District 97 sind seit Jahren etabliert, jünger, aber nicht weniger großartig sind Bent Knee und Axon-Neuron. Meine aktuellen Lieblinge heißen Birdeatsbaby, eine englische Band, die seit einigen Jahren gefühlvolles Avant-Cabaret in Stadion-Prog-Klänge kleidet, mit orchestralen Schichten, wuchtigen Gitarren und komplizierten Arrangements. Oder, für die, die Bent Knee kennen, Bent Knee, nur nicht so kompliziert, zugänglicher, eben mit dem Cabaret-Einschlag, den diese nur manchmal haben.
Birdeatsbaby startete ursprünglich mal in der Punk-Cabaret-Szene, das merkt man bis heute am Gesang der grandiosen Mishkin Fitzgerald, die Courtney Swain passagenweise ziemlich nahe kommt, aber auch ganz schon loskrähen kann. Wer von der Band schonmal gehört hat, der hat vielleicht gelesen "Tori Amos on Acid" oder "Kate Bush on Acid", na, Acid stimmt, aber die Stimme pendelt eher von einer Lena auf Relentless zu ebenjener Courtney Swain. Aber wer Stilblüten mag, für den habe ich noch: "ELO durch die Brille von Marilyn Manson" und "Killer Queen gespielt von einem gothischen Rock-Zirkusorchester", ach, und "extrovertierte Musik für Introvertierte". Letzteres passt am besten.
Das Ganze ist, wie gesagt, songweise ziemlich zugänglich ("Elliot", das großartige "Part of me"), dann aber wird es zwischendurch wild und punkig ("Spit"), düster, edel und... - hocherotisch. Man sehe sich mal das Video zu "Temple" an - das erinnert an eine jener Horrorbarockparties für Erwachsene ("if my body is a temple, desecrate me"). Herrlich.
"FemPop mit lyrischem Anspruchsüberhang" schrieb der Kollege Christian Rode neulich mal, hier passt das ganz perfekt. Ein tolles Album: Obsessiv, sexy, düster, punkig, edel.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
düsteren Horrorbarockparties für Erwachsene |
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Veröffentlicht am: |
25.3.2017 |
Letzte Änderung: |
27.3.2017 |
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