Circulation
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
Musea |
Durchschnittswertung: |
9/15 (1 Rezension) |
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Besetzung
Tae |
Vocals (3,4,5,6,7), Chorus (1,2), Mandolin (5,6), Piano (1,7) |
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Midori |
Piano (2,3,4,5,6), Accordion (1,2,7), Vocal (6), Programming (1) |
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Gastmusiker
Akihisa Tsuboy |
Violins (1,3,4) |
Yoneda |
Guitars (2,4,6,7) |
Ah |
Bass (6) |
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Dani |
Bass (1,2,3,4,5,7), Programming (1) |
Yo |
Drums (1,2,4,6,7), Percussions (6) |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Kagi
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5:08
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2. |
Snowflake
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5:58
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3. |
Departure
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6:26
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4. |
Sacred Visions
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3:29
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5. |
A Girl's Wish
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4:09
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6. |
Neji
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6:49
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7. |
Birth
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4:22
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Gesamtlaufzeit | 36:21 |
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Rezensionen

Es gibt Dinge, die nehmen einen sofort für ein Album einer unbekannten Band ein. Bei mir sind es, neben einigen anderen Merkmalen, v.a. zwei Punkte, die bei mir ein gewisses Kribbeln der Erwartung erzeugen können: Musiker, von denen ich sehr viel halte, und irgendwelche Obskuritäten, die ein Album oder eine Band aus dem Progeinerlei herausstechen lassen. Besagte Reaktion wurde durch den Blick ins Booklet von "Circulation" der Japanerinnen von Ashada jüngst mal wieder verursacht, findet sich doch mit KBB-Cheffe und Teufelsgeiger Akihisa Tsuboy ein von mir hochgeschätzter Musiker auf der Gästeliste wieder, zusätzlich hat auch sein Bandpartner Dani den Bass und die Produktion übernommen. Da zudem Tastenfrau Midori auf einigen Stücken auch das gute alte Schifferklavier zum Einsatz bringt, war auch das nötige Obskuritätsniveau schnell erreicht – wenn man nicht die Tatsache allein, dass eine Progband nur aus Frauen besteht, als ausreichend obskur einstuft.
Fraglich ist in solchen Fällen natürlich stets, ob die geweckten Erwartungen auch erfüllt werden. Diese Frage lässt sich wie so oft eindeutig zweideutig mit jein beantworten. Ein wirklich herausragendes Album ist Ashada mit ihrem Debüt nämlich noch nicht gelungen. Allerdings wäre solch Anspruch auch als vermessen zu bezeichnen und wenn "Circulation" auch keine wahre Begeisterung auszulösen vermag, so ist es doch ein unterhaltsames und interessantes erstes Lebenszeichen. Unterhaltsam ist dabei auch das richtige Stichwort für den Opener "Kagi" der gleich für einen positiven Start des Albums sorgt. Maßgeblich verantwortlich hierfür sind das virtuos-dynamische Violinenspiel Tsuboys und das im Progkontext ungewöhnlich, aber hervorragend in die Musik passende, Akkordeon. Auch wenn das ansonsten nicht mein erster Vergleich für die Musik wäre, klingt das Ganze dann teilweise doch nach den symphonischeren Stücken von KBB ergänzt um Akkordeon.
Nachfolgend wird allerdings deutlich, dass "Circulation" insgesamt doch eher, ausgenommen das leicht bombastische "Neji", in die ruhige Kerbe schlägt. Sparsam instrumentiert und hauptsächlich getragen von ruhigen Pianoklängen und dem spröden Gesang von Tae ist auch diese Facette zwar gelungen, vor allem wenn sie wie in "Snowflake" durch etwas reichhaltigere Instrumentation und gelegentliche Ausbrüche aufgelockert wird, wirkt aber teilweise doch zu ruhig. Der eine oder andere dürfte auch bemängeln, dass es teilweise durchaus fraglich ist, ob man das nun noch als Prog bezeichnen sollte, was ich allerdings bejahen würde, auch wenn sicher ein gewisser Einschlag sowohl in Richtung "anspruchsvoller Pop" oder Jazz vorhanden ist. Trotz genannter Kritikpunkte: Ashada haben bereits mit ihrem Debüt einen sehr eigenen Sound gefunden, und dieser ist eben nicht nur eigen, sondern auch interessant und gut anhörbar. Experimentierfreudige Leser dürfen, nein sollten hier mal hineinhören. Die beiden Damen aus Fernost haben definitiv das Potential, in Zukunft zumindest als Geheimtipp gehandelt zu werden.
Eine Frage bewegt mich übrigens nach diesem Album noch mehr als zuvor: Warum gibt es so wenige Girlgroups im Prog und warum, zum Geier, kommen alle mir bekannten aus Japan? (sachdienliche Hinweise per Mail sind durchaus erwünscht)
Anspieltipp(s): |
Kagi, Departure, Neji |
Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
14.8.2006 |
Letzte Änderung: |
14.8.2006 |
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