The Greatest Show on Earth
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Informationen
Allgemeine Angaben
Besetzung
Bjørn Riis |
Guitars, Keyboards, Backing Vocals |
Asle Tostrup |
Vocals, Keyboards, Programming |
Henrik Fossum |
Drums |
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Jørgen Hagen |
Keyboards, Programming |
Anders Hovdan |
Bass |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Surveillance (Part 1)
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2:23
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2. |
Redemption
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7:02
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3. |
Silence Grows
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5:54
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4. |
Call Me Back
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11:05
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5. |
The Greatest Show on Eart
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7:02
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6. |
Surveillance (Parts 2-3)
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16:45
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Gesamtlaufzeit | 50:11 |
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Rezensionen

Die – im wahrsten Sinne des Wortes - Entwicklung der Musik von Airbag ist von Veröffentlichung zu Veröffentlichung sehr schön nachzuvollziehen.
Hier mal einige Gedanken, die mir während des Hörens von „The Greatest Show On Earth“ so durch den Kopf flogen: „Fuck, was 'ne endlose Soundhascherei!“, „Wie kann man nur so sehr nach Floyd klingen und dabei so fett raus hängen lassen, dass man gerade versucht mal so null nach Floyd zu klingen?“. Am Ende kommt dabei ein tolles Album heraus, dass man Fans von Pink Floyd, Porcupine Tree, Riverside und h-Marillion nicht empfehlen kann, sondern empfehlen muss.
Beim Hören des Albums, einzelne Songs möchte ich gar nicht herauspicken, dafür klingen die sechs Stücke zu homogen, habe ich nie das Gefühl, dass hier eine Band am Werk ist, die noch nicht zu sich selbst gefunden hat und die sich von ihren Heroen erst noch trennen muss. Ich höre hier vielmehr eine Band, die sich selbst dafür liebt und feiert, dass es ihr so wunderbar gelingt, Pink Floyd ins 21. Jahrhundert zu retten und eine neue Generation von Musikfans für diese Art des Rock zu begeistern.
Wenn ich oben von „Soundhascherei“ spreche, dann denke ich an diese endlosen Gitarrensoli, die die Songs dominieren und die natürlich nichts anderes sind, als eine Hommage an David Gilmour (und somit natürlich auch an einen Steve Rothery erinnern). Die Synth-Untermalung ist 2013 nicht mehr ganz so eng an Rick Wright angelehnt, was natürlich bedeutet, dass sie es ab und zu eben doch noch ist. Dann jedoch klingt das ganze aber fast ein bisschen nach Selbstironie.
Als reinen Pink Floyd-Klon, als der Airbag ja gerne bezeichnet werden, sehe ich die Norweger gar nicht mehr. Wie bereits angedeutet, nehmen sie den Art-Rock von PF auf und spielen mit ihm, so wie es u.a. auch Porcupine Tree tun. Diesen und anderen Bands gelingt es dabei immer mehr, "Floyd" zu einem eigenständigen Genre zu formen.
So sehr ich auch hoffe, dass Airbag in Zukunft noch einen drauflegen und weitere Alben auf diesem hohem Niveau aufnehmen, beschleicht mich doch das Gefühl, dass sie mit „The Greatest Show on Earth“ ihren Zenit erreicht haben.
Anspieltipp(s): |
Call Me Back |
Vergleichbar mit: |
Pink Floyd, Porcupine Tree, Riverside, h-Marillion |
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Veröffentlicht am: |
21.12.2013 |
Letzte Änderung: |
23.11.2015 |
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Was eine Band dazu treibt, sich „Airbag“ zu nennen, wird mir ein Rätsel bleiben. Immerhin habe ich die Norweger (allerdings vielleicht nicht nur wegen des dämlichen Namens) für zwei Alben und einige EP ignoriert. Aber jetzt, wenn ganz unbescheiden „The Greatest Show on Earth“ proklamiert wird, da konnte ich nicht mehr widerstehen.
Ja, diese Show gefällt mir. Das ist aber auch kein Wunder. Ich bin nicht besonders klon-avers, wenn es gut gemacht ist. Und ich mag Porcupine Tree, Pink Floyd, Riverside und manchmal auch Marillion recht gerne. Damit kann man bei „The Greatest Show on Earth“ nicht viel falsch machen.
Airbag beschwören die Atmosphäre, vor allem der Gilmour-Floyd mit elegischen Gitarren, sanft pulsierenden Keyboards und relativ statischen Drums so gelungen herauf, dass man fast ein Klangbad in diesem Sound nehmen kann. Und wo Pink Floyd enden, da übernehmen Porcupine Tree, gerade in Tracks wie „Silence Grows“ oder zu Beginn von „Call Me Back“, wo der Sänger wie eine Kreuzung aus Steven Wilson und Steve Hogarth klingt. Nur Riverside kommen ein bisschen zu kurz, es sei denn, man will das eine oder andere etwas heftigere Gitarrenriff schon als Anlehnung an deren Klangwelt deuten.
Schwamm... äh, Airbag, drüber, die Norweger machen das, was sie machen, mit Hingabe, voller stimmungsvoller Atmosphäre und unsteriler Perfektion. Das sollte man genießen und vielleicht nicht soviel düstere Gedanken wälzen. Der Albumtitel lässt ja auch auf Humor bei den Jungs schließen (oder ist das eine Anspielung auf die Überväter Floyd?), was die Norweger nur sympathischer macht. Für Genre-Fans ist das allemal ein schönes Ding.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
na was schon... Porcupine Tree, Pink Floyd, h-Marillion, auch ein bisserl frühe Riverside |
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Veröffentlicht am: |
28.1.2014 |
Letzte Änderung: |
28.1.2014 |
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Das Rad wurde bereits vor langer Zeit erfunden. Das Telefon auch. Wie noch tausend andere Sachen. Auch der Himalaya wurde bereits bestiegen, mit und ohne Sauerstoff. Man kann ihn zwar noch besteigen, wird aber nicht mehr der erste Mensch dort oben sein.
Genau so geht es den meisten Musikern im Progbereich. Man mag so gut spielen wie man will, es war praktisch alles schon mal da. Irgendeiner wird immer Vergleiche ziehen. Die Kompositionen wie Pink Floyd?. Oder doch eher Porcupine Tree? Oder sogar Marillion? Oder, man mag es kaum glauben, Gazpacho?
Nein, nein. Sie klingen ein bisschen nach jedem und sind dennoch authentisch. Wer zum Beispiel The Black Noodle Project aus Frankreich kennt, der weiß es besser. Airbag klingen wie diese Franzosen. Oder umgekehrt.
So what? Wenn mich das stören würde, dürfte ich nur noch die alten Progbands der 70'er hören. Doch deren Musik kenne ich zu einem nicht unerheblichen Teil. Also, was ist die Alternative? Na klar, neue Bands hören. Diese dürfen und sollen sogar nach dem Prog der frühen Jahre klingen, denn genau dafür hör ich ja Prog. Der kann sich nicht mehr neu erfinden, außer dass er hier und da neue Sounds einbaut oder moderne Rhythmen. Und was Airbag hier an Neuem unterbringen, ist absolut gelungen.
SURVEILLANCE PART1 leitet das Album kurz ein und erst bei REDEMPTION geht’s richtig los. Man hört jetzt Pink Floyd in jeder Note und trotzdem ist der Song ein toller Einstieg. Auf dem Longtrack CALL ME BACK spielt Tostrup eine wunderbare Hammond im Hintergrund, zarte Percussion ertönt und macht den Weg frei für die Gitarre. Diese macht reichlich Gebrauch von ihrer Freiheit und spielt schöne, elegische Soli. Passt! Airbag lassen ihrer Musik die Luft zum Atmen. Die Songs brauchen Raum um ihre Schönheit entfalten zu können.
Der Titeltrack ist großes Kino. Flirrende Orgel, krachende E-Gitarre, das Bassspiel ist düster und bedrohlich. Dann, von einer Sekunde zur anderen, wieder schwebende Orgelsounds, messerscharfe E-Gitarre mit Solo. Für Abwechslung ist gesorgt.
Als Schlusstrack dann SURVEILLANCE PART 2-3. Mit fast 17 Minuten gilt hier dasselbe wie für CALL ME BACK. Viel Luft, viel Geduld, langsamer Spannungsaufbau. Doch gemach, gemach. Alles wird gut und der Song steigert sich immer weiter, bricht dann mal ein um nach einer Pause erneut zu starten und ein klares Gitarrenriff zu spielen bis er am Schluss zu entschweben scheint indem sich alles auflöst.
Im Gegensatz zum Vorgänger „All rights removed“ ist die Produktion noch einen Tick professioneller. Alles klingt homogen und zusammenhängend. Die Aufnahme ist klar, dynamisch und druckvoll.
Einen Anspieltip kann ich nicht geben, denn Alben wie diese müssen am Stück gehört werden. Da dies in der heutigen Musiklandschaft nur noch selten der Fall ist, sollte die CD in jeden gut sortierten Musikschrank gehören für Fans von gediegener und atmosphärischer Progmusik.
Anspieltipp(s): |
muss am Stück gehört werden |
Vergleichbar mit: |
siehe im Text, aber was soll's? Die Musik ist einfach zu gut, um hierüber nachzudenken |
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Veröffentlicht am: |
13.1.2016 |
Letzte Änderung: |
13.4.2017 |
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