Atlantis Philharmonic
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
Dharma Records |
Durchschnittswertung: |
9/15 (1 Rezension) |
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Besetzung
Joe DiFazio |
organ, piano, electronic piano, harpsichord, Mellotron, Moog synthesizer, guitar, bass, foot bass pedals, vocals |
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Royce Gibson |
drums, tympani, bass drum, gong, ratchet, concert snare, backing vocals |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Atlantis
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5:15
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2. |
Woodsman
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7:36
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3. |
Death Man
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5:27
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4. |
Fly-The-Night
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4:36
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5. |
My Friend
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3:59
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6. |
Atlas
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8:15
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Gesamtlaufzeit | 35:08 |
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Rezensionen

Atlantis Philharmonic waren der Keyboarder Joe DiFazio und der Schlagzeuger Royce Gibson, die sich 1971 in Cleveland zusammengetan hatten. Nach umfangreichem Proben und Komponieren spielte das Duo 1974 ein selbstbetiteltes Album ein, welches in kleiner Auflage auf dem Dharma-Label erschien, da man keinen Major für das Material interessieren konnte. Danach war die Band live recht aktiv, rekrutierte mit Roger Lewis einen Gitarristen und trat u.a. Vorprogramm von King Crimson, Wishbone Ash und Styx auf. Anfang der 80er fiel die Gruppe auseinander, ohne ein weiteres Album veröffentlicht zu haben.
Das Vinyloriginal von "Atlantis Philharmonic" ist natürlich eine sehr seltene Rarität, doch wurde das Album 1990 von The Laser's Edge auf CD wieder veröffentlicht. Dieses CD-Reissue ist allerdings inzwischen auch schon wieder schwer zu finden.
Wenn sich Ken Golden von The Laser's Edge um dieses Material bemüht hat, kann die Scheibe keine wirklich schlechte sein. Oder, so manche akustische Hinterlassenschaft obskurer Bands wird ja mitunter nur deshalb wieder aufgelegt, weil das Originalmaterial so furchtbar selten ist. Musikalische Qualität spielt da nicht notwendigerweise eine Rolle. "Atlantis Philharmonic" ist so ein Fall nicht. Die Scheibe hat durchaus ihre Qualitäten.
DiFazio bedient hier mit Abstand die meisten Instrumente: E-Gitarre, Bass und eine Ladung Tasteninstrumente, darunter mit Mellotron und Moog auch des Proggers vermeintliche Lieblingsinstrumente. Singen tut er zudem auch noch. Schlagzeuger Gibson bearbeitet dazu meist seine Felle, sorgt aber bisweilen auch für weiteres perkussives Geklapper und singt im Hintergrund. Einen klassischen, vom Hardrock kommenden Symphoprog haben die beiden Amerikaner hier im Angebot, der keine der großen Bands des Genres zu kopieren versucht. Gewisse stilistische Verwandtschaftsbeziehungen lassen sich natürlich feststellen, so ähneln "Death man" und das abschließende "Atlas" über weite Strecken dem britischen Hardrock der Marke Uriah Heep. Anderes klingt sehr klassikinspiriert und erinnert dann natürlich entfernt an ELP. Typisch amerikanische Melodik, härterer Rock und klassische Tastenpracht werden hier vereinigt, ab und zu ergänzt um leicht Jazziges. Kansas gekreuzt mit ELP?
Höhepunkte sind das verträumt-klangvolle, bisweilen hymnische "Woodsman", unterlegt mit zirpenden Waldgeräuschen und bestimmt von DiFazios Piano, und "Fly-The-Night", welches getragen aus den Boxen tanzt, versehen mit brummenden Synthieschüben und trompetenartigen Fanfaren, über denen die verschlungene Gesangsmelodie und Chembaloartiges erklingen und die Basspauken die Boxen zum Zittern bringt.
"Atlantis Philharmonic" ist ein unterhaltsames, trotz der kleinen Besetzung sehr abwechslungsreiches, sympatisches und zudem sehr professionell (von der Band in Eigenregie) produziertes Album (das aber trotzdem einen gewissen rauhen, ungeleckten Charme bewahrt hat), mit klassischem US-Prog, welches sich in jeder diesbezüglichen Sammlung gut macht. Wer immer noch nicht genug vom typischen Sound der 70er Jahre hat und nach mehr dürstet, der kann (sollte) sich nach der Scheibe umschauen!
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
23.7.2009 |
Letzte Änderung: |
23.7.2009 |
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