Placebo
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Informationen
Allgemeine Angaben
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Label: |
Harvest |
Durchschnittswertung: |
10/15 (1 Rezension) |
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Besetzung
Philip Catherine |
Guitar |
Yvan de Souter |
Bass |
Nicolas Fisette |
Trumpet |
Garcia Morales |
Drums |
Marc Moulin |
Keyboards, Synthesizers |
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J.P. Oenraed |
Percussion |
Richard Rouselet |
Trumpet, Flugelhorn |
Alex Scorier |
Flute, Sax, Accordion |
Francis Weyer |
Guitar |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
N.W.
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6:48
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2. |
Ploteseling
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7:42
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3. |
Bosso
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3:22
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4. |
Dag madam merci
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3:10
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5. |
Hop hop
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3:50
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6. |
Tanga
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3:32
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7. |
Stomp
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7:38
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8. |
S.U.S.
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4:25
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Gesamtlaufzeit | 40:27 |
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Rezensionen

Für ihr drittes und letztes Album wechselten Placebo zum Harvest-Label der EMI. Das schlicht "Placebo" benannte Album erschien dort 1974 als letzte LP der Formation. Mitunter ist die Scheibe auch als "Placebo 1974" in Discographien zu finden, vermutlich um es besser vom Vorgänger "1973" zu unterscheiden. Allerdings ist auf dem Cover im Gegensatz zum Zweitling der Band eine solche Jahreszahl nicht zu finden.
Große stilistische Veränderungen sind auf "Placebo" im Vergleich zu den ersten beiden Alben nicht auszumachen. Auch hier wird eine dynamisch-funkige Vermengung von Jazz und Rock geboten, angereichert mit recht viel Gebläse, welches sich über der klangvollen und farbigen, von Marc Moulin erzeugten Tasten-Grundlage erhebt, und von der druckvollen Rhythmusabteilung angetrieben wird. Die E-Gitarre steht etwas prominenter im Mix, vor allem die Einlagen von Rückkehrer Philip Catherine (der wohl in den Anfangstagen schon einmal zur Band gehört hat), der bisweilen sein Instrument schräg jaulend oder flott wuselnd zum jaulen bringt. Auch Flöte und Sax steuern das eine oder andere Solo ein, was natürlich auch für Moulins Tasten, insbesondere E-Piano und Synthesizer gilt.
Die drei längsten Nummern (die über 6 Minuten) sind erwartungsgemäß auch die besten, bieten eine abwechslungsreichen symphonisch-elektronischen Brass-Jazzrock, der bisweilen Erinnerungen an Produktionen aus dem Canterbury-Umfeld weckt, insbesondere an die Musik von Nucleus. Allerlei verzerrtes Tastenwerk und ein elektronische Muster sorgen für Ecken und Kanten, sperrige Soli und klangliche Dichte, ergänzt um die Einwürfe der Bläser, und das eine oder andere Gitarrensolo. Die kürzeren Nummern sind meist etwas leichtgewichtiger ausgefallen, bieten aber immer noch unterhaltsame Jazzrockkost (insbesondere das treibende "Hop hop" und das abschließende luftig-elegische "S.U.S."), wobei zumindest lockere Bossa-Nova-Nummer "Bosso" und der von Akkordeonklängen bestimmte Tango "Tanga" (in dem aber auch ein Synthesizer bizarr flötet und pfeift) sich hart an der Grenze zu Fahrstuhlmusikgefilden bewegen.
"Placebo" ist wohl die ausgewogenste und rundeste der drei Placebo-Scheiben, die eine elegante, farbig arrangierte, mit recht viel Keyboardsounds angereicherte und durchaus originelle Brass-Elektrofusion bieten. Wer den Jazzrock der ersten Hälfte der 70er schätzt, mehr davon braucht, und keine Aversionen gegen Blech hat, der macht hier daher nicht viel falsch.
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
23.7.2017 |
Letzte Änderung: |
23.7.2017 |
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