D.MO Vol.4 - Harmonic Decadence
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Informationen
Allgemeine Angaben
Besetzung
Robert Schroeder |
Electronics, Sequencer, Synthesizers |
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Tracklist
Disc 1 |
1. |
Harmonic Decadence Side-A
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23:59
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2. |
Harmonic Decadence Side-B
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25:21
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Gesamtlaufzeit | 49:20 |
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Rezensionen

Im Jahre 1998 erschien erstmals ein Archivalbum mit unveröffentlichter Musik von Robert Schroeder aus den späten 70er und frühen 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Der Titel der CD - "D.MO Vol. 1" - deutete an, dass eine Serie geplant war. In der Tat sind bisher zwei weitere Teile erschienen (2008 und 2012), die beide D.MO-Aufnahmen aus den 80ern enthalten. Der kürzlich erschienene vierte Teil biete nun ein besonderes Schmankerl. Das mit dem Untertitel "Harmonic Decadence" versehene Album enthält nämlich die Aufnahmen, die Schroeder ursprünglich für sein Tonträgerdebüt verwenden wollte.
Aufgenommen wurde das Material - wie man dem knappen Text auf dem Einlegeblatt entnehmen kann - 1978 von Schroeder im Alleingang. Produziert hat (wie auch bei "Harmonic Ascendant") kein Geringerer als Klaus Schulze. Warum die Aufnahmen dann nicht verwendet wurden erfährt man allerdings nicht. Vielleicht war Schulze oder Schroeder (oder beiden) das Ergebnis zu traditionell und klassisch-elektronisch. Jedenfalls machte sich Schroeder, diesmal unterstützt von Wolfgang Tiepold (Cello) und Udo Mattusch (Gitarre), nochmals ans Werk, integrierte auch akustische Pianoklänge und verfremdete Stimmeinlagen, so dass das 1979 veröffentlichte "Harmonic Ascendant" kein typisches Elektronikalbum in der Schulze-Nachfolge mehr war (zumindest bezogen auf das Titelstück). Genau so klingt nämlich "Harmonic Decadence".
Offenbar hat man diese Aufnahmen erst kürzlich wiederentdeckt (sie galten lange als verschollen). Schroeder und Lambert Ringlage, der Macher von Spheric Music, fanden das Ganze interessant genug, um es mit fast 40-jähriger Verspätung doch noch zu veröffentlichen. Der Sound ist eigentlich sehr gut, von ein paar wenigen holprigen Stellen mit Tonschwankungen abgesehen (am Anfang des zweiten Stücks z.B., nach knapp einer Minute).
Klassische 70er-Elektronik wird hier also geboten, die eher ruhig und gemächlich dahin gleitet, etwas luftiger als beim Vorbild, bestimmt von durcheinander pulsierenden Schichten diverser Sequnzermuster und klangvollen Synthesizerflächen, durchaus farbig und abwechslungsreich verwoben. Das ist nichts wirklich Neues, war es auch schon 1978 nicht mehr, ist aber sehr gut gemacht, wabert harmonisch dahin (ganz dem Titel entsprechend), nicht unbedingt dekadent (eher elegant), und strahlt den für diese Musik typischen kosmisch-spacigen Geist aus. Experimentell, kalt oder sperrig wird die Musik nie, meist arbeiten sich die Klänge eher unaufgeregt, warm und rund dahin, ohne aber ins Seichte abzugleiten.
Adepten des charakteristischen Elektroniksounds der Berliner Schule aus der zweiten Hälfte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts sollten hier also auf ihre Kosten kommen, so ihnen denn nach mehr verlangt. Nett!
Anspieltipp(s): |
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Vergleichbar mit: |
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Veröffentlicht am: |
30.9.2017 |
Letzte Änderung: |
8.10.2017 |
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